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Ausstattungsberatung Tag 1 – Rheinau Linx

Heute war es also soweit. Schluss mit dem Spaß und gemütlichen schlendern durch die Musterhäuser. Heute wurde es ernst.

Am Empfang lernten wir unseren Fachberater für die Ausstattungsberatung, Herrn E. kennen. Auch hier haben wir Glück gehabt und haben einen sympathischen und sehr akribisch arbeitenden Fachbearbeiter erwischt. Vorab: Wir fühlten uns jederzeit gut beraten und haben durch Herrn E. weniger Angst, dass wir wichtige Dinge übersehen.

Durch das fleissige Lesen anderer Blogs war uns der grobe Ablauf bekannt. Auch fühlten wir uns gut vorbereitet auf das was kommt. Nur das einzige, an das wir denken mussten und das einzige, was wir dabei haben mussten, liegt im Flur an einer Stelle, wo wir beides nicht vergessen können. Die Pläne und unser Weberhaus Ordner. Also im Flur Zuhause. Also liegt. Präsenz. Ist Absicht…denn dort liegt beides noch immer. Ist uns schon auf der Hinfahrt aufgefallen, aber da war es schon zu spät. Aber auch das ist kein Problem gewesen.

Herr E. führte uns durch das gesamte Haus. Wir beginnen natürlich am Eingang und arbeiten uns von dort akribisch durch jedes Zimmer. Jede besprochene Änderung wird von Herrn E. sehr detailliert im Plan eingetragen und/oder aufgeschrieben. Herr E. hatte viele gute Vorschläge zu kleinen Änderungen, die wir auch fast alle gleich und gerne so umsetzten. Beispielsweise die Küchenzeile 5cm länger als nötig zu gestalten, so dass die Schubkästen nachher nicht an der Wand schrammen. Auch wollten wir unseren Wandzipfel in der Küche dicker gestalten und dort ein Regal in der Wand versenken. Hier ist die Empfehlung das ganze lieber selber und nach dem Estrich zu gestalten. Was wir auch tun werden, denn so können wir uns erstmal das ganze in echt ansehen und dann entscheiden, ob und wie wir die Wand aufdicken werden. Etwas umgehauen hat uns der Aufpreis für ein Innenfenster zwischen Flur und Küche anstelle der ursprünglich dort vorgesehenen Tür. Ein fest verglastes Fenster kostet dort ca. 300€ mehr. Ist wohl auch doppelt verglast (warum auch immer). Leider ist das recht weit oben auf der „Haben, nicht brauchen“ Liste. Müssen wir nochmal nachhaken, ob es da keine günstigere Lösung gibt.
Die Dusche unten wollten wir gerne auf 90cm x 90cm vergrößern. Haben uns aber von Herrn E. überzeugen lassen, dass dann wirklich nur wenig Platz für das Waschbecken übrig bleibt. Wir werden die Duschtrennwände so wählen, dass diese komplett an die Wand weg geklappt werden kann, so dass es auch mit 90×90 gehen würde. Aber optisch wäre das alles schon sehr gequetscht. Lassen wir also bei 90cm x 75cm.

Anschließend ging es an die Elektroplanung. Gerade mit unserer EnOcean Technologie hat man ja unendlich viele Möglichkeiten Schalter zu platzieren, Funktionen auf einzelne Schalter zu bündeln und das ganze beliebig zu kombinieren. Zum Beispiel Panikschalter, welcher alle Lichter im Haus einschaltet. Oder ein zentraler „Alles aus“ Schalter am Ausgang. Ein Schalter für alle Rollläden auf der Südseite und zusätzlich Schalter für einzelne Rollläden auf der Südseite. Beliebige Kombinationen sind möglich und der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Umso mehr muss man darauf achten, dass die gewählten Kombinationen sinnvoll sind. Da wir bei EnOcean aber alle Schalter frei platzieren können und auch beliebig Schalter nachrüsten können, lassen sich Fehlentscheidung nachher gut korrigieren und Funktionen entsprechend umprogrammieren. Ganz anders sieht das bei Steckdosen aus. Habe ich eine wichtige vergessen, wird das Nachrüsten später so aufwendig, dass man es eigentlich ausschliessen kann. Also gilt es hier ausreichend Steckdosen zu platzieren, aber auch nicht zu übertreiben. Steckdosen sind zum einen nicht die schönste Wanddeko und zum anderen summiert sich das ganz schön auf. Aber auch bei den Elektro-Themen hat Herr E. wirklich gut beraten unsere Ideen mit weiteren sinnvollen ergänzt. Und bei nicht so guten Ideen auch mal klar abgeraten und hatte mit seinen Empfehlungen eigentlich fast immer recht und unseren Nerv getroffen.

Zwischendurch wurden viele kleine Details besprochen, wie z.B. die Vorbereitung für die bauseitige Pergola, welche wir irgendwann mal nachrüsten, wenn Zeit und Geld da sind. Oder das aussparen der Stülpschalung im Bereich der Garage.

Satellitenkabel werden wir tatsächlich nur an zwei Stellen im Wohnzimmer legen, wovon wir eine nur benötigen, falls wir irgendwann mal den Fernseher an eine andere Wand stellen möchten (was wohl nie passieren wird). Die Kinder werden erst spät eigene Fernseher bekommen und bis dahin gehe ich davon aus, dass wir Fernsehen nur noch über IP, also das Internet schauen werden. Wenn nicht, müssen im Kinderzimmer die DVB-T Sender reichen oder welche terrestrische Übertragungstechnologie in xx Jahren auch immer aktuell ist.

Netzwerk/Cat7 Kabel werden wir nur noch als Leerdose an drei Stellen im Haus legen lassen. Das Homeway System haben wir aus dem Leistungskatalog entfernt. Kostet knapp einen vierstelligen Betrag und bietet kaum Mehrwert, wenn man ein paar Kabel selber patchen kann. Netzwerk gibt es im Wohnzimmer beim Fernseher. Hier möchte ich (weil relativ zentral) meinen Router mit WLAN aufstellen, welcher optimalerweise (dank Holzständerbauweise) das gesamte Haus mit WLAN versorgt. Ausserdem kann der Fernsehen für Streaming dann per Kabel angebunden werden (obwohl die Übertragungsraten per WLAN eigentlich vollkommen ausreichend sind). Weiterhin bekommt das Büro eine Cat7 Dose und der Flur im Obergeschoss bekommt eine Cat7 Dose neben eine Steckdose. Diese wird nur dann benötigt, falls oben der WLAN Empfang wider erwarten nicht ausreichend sein sollte. Dann kann man hier einen WLAN Repeater installieren.

Zum Abschluss haben wir uns noch „auf die Schnelle“ für das Berker S1 Schaltersystem entschieden. Ist im Standard, kostet keinen Aufpreis, gefällt uns ganz gut…und vor allem haben wir wegen EnOcean auch gar keine große Wahl. Bleibt die Entscheidung matt oder glänzend? Ich habe irgendwo gelesen, dass die Matten sich irgendwann abnutzen und dann glänzend werden. Also glänzend. Diese Entscheidung war einfach.

Kleine lustige Anekdote aus einer Kaffeepause:

Beim Plausch mit einem anderen Bauherren-Pärchen etwas älteren Semesters kommt Iris vom Damenklo zurück:

Iris: Du musst dir unbedingt das Klo auf der Damentoilette anschauen.
Thomas: ??? (Damentoilette? Ich? Niemals!)
Iris: Das hat ne schöne Form und die Brille ist viel besser, als bei unserem anderen Favoriten. Achja, daneben ist noch so ein Klo mit diesem Duschdings.
Andere Bauherrin: Das Duschdings ist das Sensowash! Das nehmen wir auf jeden Fall und wir können das nur empfehlen, gerade wenn man älter wird. Viel Hygienischer. Überlegt euch das.
Herr E.: Ja, ihr könntet euch zumindest eine Vorbereitung dafür machen lassen.

Nach einem weiteren kurzen Plausch über das Duravit Sensowash System mit Popobrause und noch viel abgefahreneren Möglichkeiten in japanischen Klos (z.B. lautes Vogelgezwitscher zum Übertönen von Pupsgeräuschen und Co.) werde ich also doch überredet mir das Klo auf der Damentoilette anzuschauen.
Iris steht schmiere und ich wandere, beobachtet von einem verwirrten Bauberater in seinem Glasbüro selbstbewusst ins Damenklo und Iris hinterher. Nach einem kurzen Blick auf das Objekt der weiblichen Begierde und meinem Kommentar: „Jau, ist das Duravit Starck 3. War eh einer der Favoriten“ finde ich das Sensowash mit Fernbedienung viel interessanter. Erst wird mit dem automatischen Öffnen der Brille und Klodeckel gespielt. Nachdem geprüft wurde, ob diese auch bei äußerst dringenden Geschäften schnell genug öffnen (tut sie!) ist natürlich die Dusche das Interessanteste Feature. Mhh, tut aber nicht. Wird wohl ein Sensor in der Brille sein. Also mal Hand über die Brille halten…soso…da fährt sie also aus die Dusche…ich hab das Klo überlistet…ich bin schlauer, als das Klo…mal kurz nachdenken…moment…die wird doch wohl nicht…klar wird sie!!! Schnell versucht mit dem gleichen Knopf den Vorgang abzubrechen. Tut er nicht!!! Ok, der Notausknopf!! NOTAUS!!! GIBTS NICHT. So schnell war ich nicht zur Seite gesprungen, wie der Strahl im hohen Bogen aus dem Klo und über meine Hose gespritzt war. Toll sah ich jetzt aus.
Nachdem Iris sich wieder einigermassen eingekriegt (wirklich nur einigermassen) hat, machen wir uns auf den Weg zurück zu Herrn E. Der eben noch verwirrte Bauberater im Glasbüro schaut kurz auf die immer noch lachende und feuerrot angelaufene Iris und den etwas konsternierten Bauherren mit benetzter Hose und kann nur noch ungläubig gucken.

Auf dem Rückweg zu Herrn E. und eigentlich den ganzen Rest des Tages bis jetzt ist Iris‘ neues Lieblingswort: „Pipitaufe!“ und Iris‘ neuer Lieblingssatz „Du hattest eine Pipitaufe!“. DAS IST NUR WASSER, VERDAMMT!

(22:28 Uhr – kleiner Nachtrag, ich würde gerne langsam schlafen. Iris hat den Blogeintrag gelesen und verhindert dies mit einem weiteren anhaltenden Lachflash und den Worten: „hahahah…PIPITAUFE….immer noch lustig…hahahaha…wie du geguckt hast…hahaha“. Keine Ahnung, was daran witzig sein soll!)

Kurz, der erste Tag hat viel Spaß gemacht, wir waren gut vorbereitet und haben einen super Berater erwischt. Der noch interessantere Teil mit Bäder Planung, Auswahl Haustüre, Dachziegel, Fensterbeschläge und und und kommt morgen. Dazu gibt es dann auch reichlich Fotos zur Auflockerung. Heute leider kein Foto für dich.

Timeline

  • 2014 – Wir kommen langsam auf die Idee ein Haus zu „kaufen“.
  • 2014 – Wir finden verschiedene Häuser bei den bekannten Immobilien Portalen. Irgendwas passt immer nicht.
  • Ende 2014 – Wir ziehen in Erwägung ggfs. sogar zu bauen und suchen auch nach Grundstücken.
  • Ende 2014/Anfang 2015 – Wir gucken uns verschiedene Grundstücke an. Alles recht ernüchternd oder viel zu teuer.
  • Januar 2015 – Ohne Grundstück holen wir uns erste Informationen zu Hausanbietern und besuchen unter anderem die Fertighauswelt in Frechen.
  • Januar 2015 – Wir nehmen Kontakt mit verschiedenen Fertig- und Massivhausanbietern und auch Architekten auf.
  • Januar 2015 – Durch Zufall finde ich DAS Grundstück. 2 Tage nach Besichtigung reserviere ich das Grundstück ohne, dass wir eine Finanzierung haben.
  • Februar 2015 – Wir legen den finanziellen Rahmen grob fest und holen erste Angebote ein
  • Februar 2015 – Erste Gespräche mit Banken zur Finanzierung, einige unerwartete Hürden für Selbständige tun sich auf
  • 06.03.2015 – Wir bekommen den Entwurf des Grundstücksvertrags vom Notar
  • 09.03.2015 – Wir treten in den Bauherrenschutzbund ein und haben das erste Gespräch mit Herrn Evers
  • 12.03.2015 – Wir haben entschieden den Keller extern zu vergeben und holen erste Angebote rein
  • 13.03.2015 – Wir bekommen den Notartermin für das Grundstück
  • März 2015 – Wir besuchen die Werke von Fingerhaus und Hanse Haus. Machen eine Vorbemusterung und Werksbesichtigung. Weiterhin eine Vorbemusterung bei Streif Haus.
  • März 2015 – Wir veranlassen ein Baugrundgutachten vor dem Grundstückskauf
  • 13.04.2015 – Grundstückskaufvertrag unterschrieben!!!
  • 08.05.2015 – Grundstück bezahlt
  • 09.05.2015 – Endlich steht der Hausanbieter fest. Wir unterschreiben bei Weberhaus!
  • 26.05.2015 – Architektentermin
  • 08.06.2015 – Die Finanzierung steht
  • 11.06.2015 – Die erste Grundstücksvermessung von Herrn Rosen
  • 02.07.2015 – Grundbucheintrag
  • 17.07.2015 – Kellerwerksvertrag unterschrieben
  • 30.07.2015 – Baugenehmigung
  • 20.08.2015 – Vertrag zur Photovoltaik Anlage unterschrieben
  • 25.08.2015 – Plancheckunterlagen von Weberhaus zur Kontrolle erhalten
  • 28.08.2015 – Plancheckunterlagen abgesegnet
  • 22.09.2015 – Detailpläne fertig und zur Überprüfung erhalten
  • 12./13.10.2015 – Ausstattungsberatung bei Weberhaus
  • 14.10.2015 – Baustellentermin mit Bauleiter Keller, Bauleiter Weber, Versorger und Architekt
  • 02.11.2015 – Ausstattungsprotokoll erhalten
  • 07.11.2015 – Wir stellen am Grundstück fest, dass die Grobabsteckung gemacht wurde
  • 10.11.2015 – Beginn der Tiefbauarbeiten
  • 10.11.2015 – Ausstattungsprotokoll korrigiert an Weberhaus zurück gesendet
  • 19.11.2015 – Verschalung Bodenplatte, Lieferung Bodenplattendämmung
  • 20.11.2015 – Dämmung verlegt, Armierung, Betonieren der Bodenplatte
  • 25.11.2015 – Kellerstellung
  • 26.11.2015 – Keller mit Beton ausgießen
  • 27.11.2015 – Keller Abschlußarbeiten, anbringen der Lichtschächte, Bitumenvoranstrich
  • 28./29.11.2015 – Eigenleistung: Kelleraußenwanddämmung
  • 30.11.2015 – Werkvertrag Systembox Garage unterschrieben
  • 04.-06.12.2015 – Eigenleistung: Kelleraußenwanddämmung Part 2
  • 07.12.2015 – Kellerabnahme
  • 25.01.2016 – Hausanschlüsse
  • 29.01.2016 – Haus im Werk besichtigt
  • 05.02.2016 – !!! Haussstellung !!!
  • 10.02.2016 – Elektroinstallation abgeschlossen, Stromzähler eingebaut, wir haben eigenen Strom
  • 12.02.2016 – Sanitärrohr-Installation und Lüftungskanal-Installation abgeschlossen
  • 16.02.2016 – Montage Photovoltaikanlage durch Solar Conze
  • 18.02.2016 – Richtteam verabschiedet sich. Alle Decken und Wände sind mit Gipskarton geschlossen. Holzverschalung außen fast fertig.
  • 22.02.2016 – Elektrik Verkabelung Keller
  • 24.02.2016 – Beginn Verlegung Fußbodenheizung
  • 26.02.2016 – Fußbodenheizung EG und OG abgeschlossen
  • 01.03.2016 – Estrich EG und OG
  • 06.03.2016 – Fußbodenheizung Keller in Eigenleistung abgeschlossen
  • 07.03.2016 – Wir haben Internet!!
  • 07.03.2016 – Wärmepumpe geliefert, Heizungsbauer beginnt
  • 10.03.2016 – Estrich Keller
  • 15.03.2016 – Maler von Weberhaus beginnen mit den Spachtelarbeiten
  • 15.03.2016 – Fehlende Dachfenster im Erker montiert
  • 15.03.2016 – Inbetriebnahme Wärmepumpe
  • 21.03.2016 – Unser Maler beginnt

Photovoltaik Eigenverbrauchsoptimierung

Wenn die Photovoltaik Anlage erst mal auf dem Dach ist, gilt es möglichst viel Eigenverbrauch zu erreichen. Dazu gehört, dass man Verbraucher, wie z.B. die Wasch- und Spülmaschine möglichst in die Ertragszeiten der Photovoltaik Anlage legt. D.h. bevorzugt tagsüber bei Sonnenschein waschen/spülen.

Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Verbraucher, die man in die Ertragszeiten legen kann ohne zu sehr an Komfort einzubüßen (Cappuccino muss z.B. morgens sein, wenn da keine Sonne scheint, Pech).

Das ich viel im HomeOffice arbeite kommt dem Eigenverbrauch natürlich auch entgegen. Dazu kommen aber noch ein paar weitere Dinge, die ich eingeplant habe.

Z.B. werde ich das Erwärmen des Warmwasserspeichers von der Wärmepumpe nur einmal am Tag, um die Mittagszeit machen lassen.

Ebenso werde ich mit einer Nachtabsenkung experimentieren. Normalerweise bringen Nachtabsenkungen keinen Vorteil, weil das Aufheizen danach i.d.R. genauso viel Energie verbraucht, wie über Nacht gespart wurde. Allerdings wird unser sehr gut gedämmtes Haus kaum abkühlen und die Wärmepumpe läuft bevorzugt tagsüber, wenn die Sonne scheint. Das wird aber weniger bringen, als die Warmwasserbereitung. Grund ist, dass im Winter, wenn am meisten geheizt werden muss auch am wenigsten solare Erträge da sind. Insbesondere bei unserer Ost/West Anlage mit flacher Dachneigung. Aber wenn es auch nur ein paar kWh gekauften Strom spart, hat es sich gelohnt.

Wenn ihr noch weitere Tipps zur Eigenverbrauchsoptimierung habt, immer her damit und Kommentare schreiben. 🙂

Photovoltaik Anlage

Ein weiteres Thema, was es frühzeitig zu klären galt, war die Photovoltaik Anlage. Hauptgrund eine Photovoltaik Anlage zu installieren ist tatsächlich der Umweltschutz. Ich finde auf jedes brauchbar ausgerichtete Hausdach gehört eine solche Anlage. Weitere Aspekte sind ein wenig Unabhängigkeit von den Energieerzeugern und wenn das ganze am Ende noch eine Rendite abwirft…umso besser. Würde aber auch bei einer +-0 Kalkulation wohl eine Anlage verbauen.

Leider haben wir ein Grundstück mit Ost/West Ausrichtung. Wobei die Westseite etwa 10 Grad nach Süden gedreht ist. Eine Photovoltaik Anlage gibt die besten Erträge bei einer reinen Südausrichtung, da hier die Sonneneinstrahlung über den Tag verteilt am höchsten ist.

Dafür hat eine Anlage mit Solarmodulen sowohl auf der Ost-, als auch auf der Westseite andere Vorteile. Die Module im Osten bringen morgens und am Vormittag mehr Leistung, als eine Südanlage. Die Module im Westen nachmittags und am Abend.

Da durch die sinkende Einspeisevergütung der Eigenverbrauch eine immer wichtigere Rolle spielt, um mit einer Photovoltaikanlage rentabel zu werden, sollte die PV Anlage auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch optimiert werden. Das geht mit einer Ost/West Anlage, welche über den Tag verteilt zwar insgesamt zwar kleinere Erträge, aber dafür über einen längeren Zeitraum liefert, unter Umständen besser, als mit einer reinen Südanlage. Besonders dann, wenn viel Strom früh morgens oder abends verbraucht wird. Also typisch für das arbeitende Volk.

Ein anschauliches Diagramm dazu gibt es z.B. auf Sonneninitiative.org:

Copyright http://www.sonneninitiative.org/

Man erkennt deutlich, dass die Ost und die Westkurve deutlich früher anfangen Erträge zu liefern und deutlich später wieder aufhören. Weiterhin fehlt der ausgeprägte Peak rund um die Mittagszeit einer Südanlage, was einen weiteren Vorteil mit sich bringt. Es reicht unter Umständen ein kleinerer Wechselrichter und man spart hier Kosten, was zu einer besseren Rentabilität der Anlage führen kann.

Dennoch würde ich eine reine Südanlage bevorzugen. Geht bei uns aber nicht.

Eine brauchbare Schätzung der möglichen Erträge für den jeweiligen Standort, Aufbau, Ausrichtung der Anlage, etc. lässt sich mit dem pvgis Kalkulator erstellen.

Weiterhin wäre es bei einer Ost/West Anlage von Vorteil eine steilere Dachneigung zu haben. Dennoch wird eine Anlage auf unserem Dach höchstwahrscheinlich rentabel sein und nach Kalkulation unseres Anbieters sich bereits nach 8-9 Jahren amortisiert haben und danach ordentliche Erträge erwirtschaften. Nach der sicherlich optimistischen Kalkulation des Anbieters ist eine Gesamtkapitalrendite von knapp unter 11% drin. Selbst, wenn wir deutlich darunter liegen (z.B. durch einen defekten Wechselrichter, geringerer Eigenverbrauch als kalkuliert, etc.) ist das immer noch deutlich mehr, als die Kapitalmärkte hergeben.

Nach einiger Recherche im Internet war schnell klar, dass bei unserem großen Dach eine Anlage knapp unter 10kWp am meisten Sinn macht. Ab 10kWp wird die EEG Umlage fällig, welche die Erträge schmälert. Bei kleineren Anlagen steigt der Preis pro kWp natürlich durch Fixkosten, wie Montage, etc. an. Die Investitionskosten sind so natürlich höher, aber die Rendite ausgereizt. Weiterhin werden die Erträge bei niedriger Sonneneinstrahlung (z.B. Abends/Morgens) höher sein, was dem Eigenverbrauch wieder zugute kommt.

Auch hatte ich mich schnell entschieden, dass es eine Ost- und Westbelegung mit dem Schwerpunkt auf der Westseite werden wird.

Dann muss man sich auf die Art der Einspeiseregelung festlegen. Entweder man bietet dem örtlichen Energieversorgungsunternehmen die Möglichkeit die Anlage bei Überkapazität zu drosseln, um das Netz zu entlasten oder aber man entscheidet sich für die 70% Regelung. Hier unterscheidet man zwischen 70% hart und 70% weich. Es dürfen nur 70% der Anlagen-Peakleistung eingespeist werden. Bei 70% hart sind alle Erträge über 70% „hart“ gekappt. Also weg. Bei 70% weich dürfen immer noch nur max. 70% eingespeist werden, aber alles darüber darf selber verbraucht werden. In unserem Fall wird es kaum Erträge über 70% geben, also könnten wir bequem 70% hart machen. 70% weich hat aber noch einen weiteren Vorteil, die Gebrauchsvisualisierung. Durch den zusätzlichen Stromzähler, der für die „weiche“ Regelung notwendig ist, kann man nun den Eigenverbrauch messen und das ganze in die Visualisierung des Wechselrichters mit einbauen. Wenn also, wie in unserem Fall die 70% weich Regelung ohne große Mehrkosten möglich ist, würde ich diese bevorzugen. Rentieren wird sich die Mehrinvestition nicht annähernd, aber die Visualisierung ist es mir wert. Damit kann man auch den Eigenverbrauch optimieren.

Bei der Entscheidung und Informationsfindung hat mir das Photovoltaikforum.com sehr weiter geholfen. Aber nicht nur dabei. Ich habe mir mit meinen Vorgaben dann die ersten zwei Angebote eingeholt und diese waren sehr ernüchternd. Beide über 1500€/kWp und damit deutlich höher, als erwartet. Im Angebotsbereich des Photovoltaikforums lassen sich auch Angebote einstellen und werden von den Mitgliedern bewertet. Vergleichbare Anlagen waren dort deutlich günstiger zu haben. Also habe ich über die Forumsfunktion Angebote holen lassen. Dies geschieht über einen Vermittler, der die Anfrage an ca. 5 Solarteure weiterleitet. Die Angebote hier waren schon deutlich sympathischer und deutlich unter 1300€/kWp. Es kristallisierte sich ein Favorit ab, bis ich von Solar Conze im Forum angeschrieben wurde. Herr Reichmann von Solar Conze fragte nach der Erlaubnis mir auch ein Angebot erstellen zu dürfen, welche ich natürlich erteilte.

Das Angebot gehörte zu den drei Attraktivsten. Der sehr sympathische und kompetente Kontakt von Herrn Reichmann und später Herrn Papenfuß und die sehr positiven Rückmeldungen zu Solar Conze im Forum haben natürlich auch geholfen, dass ich mich unter den drei favorisierten Angeboten, die sehr nah beieinander lagen schlussendlich für dieses Unternehmen entschieden habe.

Wir werden folgende Hardware bekommen:

  • 38x SolarWorld 260 WP Mono Module = 9,88 kWp
  • Fronius Symo 8.2-3-M
  • Fronius SmartMeter für 70% Weich
  • Würth Zebra Unterkonstruktion

Es kommen voraussichtlich 22 Module auf die etwas bessere Westseite für mehr Erträge am Nachmittag/Abend, wo voraussichtlich mehr Verbrauch sein wird. Und 16 Module auf die Ostseite.

Belegung PV

Auf dem Bild fehlt ein Modul auf der Ostseite, wo noch unklar ist, wie das platziert wird. Weiterhin stehen die exakten Positionen der Dachfenster noch nicht fest. Diese warten wir noch für die finale Planung der Module ab.

Solar Conze liefert die Anlage „Schlüsselfertig“. Inklusive Anmeldung beim Energieversorger. Die Anlage wird montiert werden, sobald das Dach gedeckt ist. So kann das Gerüst von Weberhaus vom Solarteur mitbenutzt werden und wir sparen die Gerüstkosten.

Wenn Solar Conze die Anlage genauso professionell und sympathisch umsetzt, wie die Unterstützung und Beantwortung aller Fragen bisher, haben wir auch hier genau den richtigen Anbieter gewählt.

Immer wieder diese Brüstungshöhe und Architektenpläne

Jetzt hatten wir gerade einen für uns akzeptablen Kompromiss bei der Brüstungshöhe auf der Westseite mit den 4cm kleineren Fenstern gefunden, da stellt sich leider heraus, dass auch die Lichtbänder auf der Ostseite weiter nach unten wandern müssen. Nämlich auf 62,5cm von ursprünglich mal deutlich über 70cm.

Das sieht Innen und Aussen komisch aus und man bekommt nicht einmal einen Schreibtisch vernünftig vor das Fenster gestellt.

Also haben wir uns noch mal an Weberhaus gewandt und angefragt, was eine Erhöhung des Kniestocks um 10cm kosten würde. Da wir eine BRH von 90cm im Vertrag haben festlegen lassen übernimmt Weberhaus zumindest einen Teil der Kosten und das ist für uns eine zufriedenstellende Lösung. So haben wir bei beiden Seiten keine gerade so passende Lösung, sondern noch ein bisschen Puffer.

Auch die Aussenansicht sieht weniger gequetscht aus (auf Erkerseite).

Unser lieber Architekt war auch sehr schnell und hat die Pläne für den Vermesser entsprechend überarbeitet. Anbei die aktuellen Grundrisse und Pläne. Wenn jetzt der Vermesser mit den Plänen durch ist, zündet bei Weberhaus die nächste Stufe (Zitat Herr Stark) und wir gehen auf den Plancheck zu.

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Der Aufbau bei http://nielsweber.de/ ist im vollen Gange. Alleine das mitfiebern ist ja schon aufregend. Wären wir doch schon so weit… 🙂

Die Crux mit der Brüstungshöhe und dem Bett

Wir haben im Obergeschoss auf der Ost- und Westseite 4 Lichtbänder in den Zimmern.

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Die Schlafräume müssen verdunkelt werden können, also sind Rollläden Pflicht. Im Badezimmer und Kind 2 ist das auch kein Problem. Im Schlafzimmer jedoch muss das Bett unter das Fenster passen. Und die Rückenlehne ist 88cm hoch. Und die Lichtbänder müssen zumindest zum Reinigen geöffnet werden können. Also muss das Fenster min. 90cm hoch sein. So ein Rollladenkasten braucht aber Platz. Selbst mit ultraflachen Ausführungen und bei der geringen Fensterhöhe sind da min. 12,5cm für den Kasten.
Wir haben 190cm Kniestock und eine Brüstungshöhe von 90cm mit Rollladenkasten lässt sich nicht bei der 36cm Weberhauswand nicht realisieren. Also hat Weberhaus uns für die Westseite Schiebeläden vorgeschlagen. Leider stellte sich im Nachhinein heraus, dass uns selbst damit ein paar cm fehlen.

Die letzten Tage haben sich Architekt und Technik noch mal für uns ins Zeug gelegt und nach Möglichkeiten gesucht und auch eine gefunden. Die Fenster werden 4cm weniger hoch und unter Ausnutzung jedes cm passt es damit haargenau.

Brüstungshöhe Zeichnung

4cm weniger bei den Fenstern. Deshalb machen wir keinen Stress, auch wenn vertraglich fest geschrieben und sind mit der Lösung zufrieden.

Damit können die Pläne zum Vermesser gegeben werden und wir stehen kurz vor dem Bauantrag (hoffe ich).

Energieeinsparnachweis

Der Energie Ingenieur von Weberhaus hat für den KFW Antrag den Energieeinsparnachweis erstellt. Hier ein paar Auszüge:

Energieeinsparnachweis

Energieeinsparnachweis Effizienzhauslevel

Wie man sieht sind wir sicher im KFW55 Bereich und das trotz Keller. Dazu tragen die sehr gute Dämmung des Daches bei Weberhaus, die Övonatur Therm Wand, die sehr guten dreifach verglasten Fenster (Gesamtfenster UWert 0,8 ist Standard bei Weber!) und die geplante 140mm Perimeterdämmung der Kellerwände und Kellersohle bei. Dazu kommen die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Luft-Wasser Wärmepumpe. Noch nicht eingerechnet ist eine Photovoltaikanlage, was nur dann geht, wenn diese primär auf Eigenbedarf und Deckung des Primärenergiebedarfs der Heizung ausgelegt wird.

Weil wir so nah am KFW40 Level sind und da noch mal 2.500€ Tilgung der KFW Bank locken, habe ich den Energie Ingenieur gebeten grob abzuschätzen, an welchen Schrauben wir drehen müssen, um KFW40 zu erreichen.

Kellerdämmung Wände müsste auf 180mm und die Sohle auf 160mm erhöht werden. Ggfs. noch dreifach verglaste Kellerfenster. Aufpreis laut Kellerbauer inkl. der dann nötigen Deckenauskragung für das Haus liegt deutlich unter den 2.500€ Tilgungszuschuss.

Sobald die Architektenpläne final sind, wird der Ingenieur noch mal genau nachrechnen und wir können sehen, ob sich das für uns rentiert. Momentan sieht es stark danach aus, als würden wir sogar ein Plus machen.

Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Von Anfang an fest stand, dass wir eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung haben werden.

Die ENEV Vorschriften und heutige dichte Bauweise der Häuser führt zu einer sehr dichten Gebäudehülle. Bei geschlossenen Fenstern ist der Luftaustausch gleich null. Baut man ohne KWL wird über kleine Luftschächte in den Fenstern zwangsbelüftet. Das reicht aber keinesfalls aus für einen ausreichenden Luftaustausch, um zum Beispiel Feuchte (Baden, Duschen, Wäsche, Kochen, Atmen, Leben) abzuführen oder den Co2 Gehalt der Luft zu senken. Man wird also regelmäßig lüften müssen, was im großen Haus mit vielen Fenstern auch irgendwann lästig sein kann. Ohne riskiert man nicht nur schlechte Luft, sondern auch Schimmelbildung.

Bei Besuch der verschiedenen Musterhäuser kamen erste Zweifel auf. In fast allen Musterhäusern war die Luft a) stickig/unangenehm, b) trocken und c) überheizt. Da die Musterhäuser überwiegend mit KWL ausgestattet sind, kamen erste Zweifel auf.

Also habe ich neben viel Recherche im Netz mir auch einen Co2, Luftfeuchtigkeit und Temperatur Datenlogger zugelegt. Einen guten Hygrometer habe ich schon seit zig Jahren, weil ich mal im klimatisierten Büro Probleme mit Nase und Augen hatte. Luftfeuchte in dem Büro 10-15%!

Das Ding also in der Mietwohnung getestet. Das Haus ist etwa 2000 gebaut worden und schon relativ dicht, das wusste ich. Aber die Co2 Messung hat mich dann doch überrascht und ich lüfte seitdem tatsächlich öfter. Bei offenen Fenstern und Stoßlüftung geht der Co2 Gehalt auf unter 400ppm. Schliesse ich die Fenster dauert es keine 10-15 min. und der Co2 Gehalt geht auf 1000-1500ppm. Die Werte sind gerade noch ok, aber man nimmt das schon nicht mehr als frische Luft wahr. Im kleinen Schlafzimmer wird es bei geschlossenem Fenster schnell stickig, deshalb schlafe ich min. immer mit offener Türe. Als Experiment habe ich mal eine Nacht zu Zweit im geschlossenen Schlafzimmer verbracht… 2500-3000ppm und tatsächlich schlecht geschlafen.

Dagegen im Haus meiner Mutter (renovierter Altbau) werden auch bei geschlossenen Fenstern keine 1000ppm erreicht.

Im Moment ist der Logger ausgeliehen an einen Kollegen mit Hoval Homevent 250 im Neubau (danke Thomas!). Er hat sehr gute Co2 und Luftfeuchte Werte bei geschlossenen Fenstern. Sehr gut. Außerdem gibt es in Wuppertal ein Musterhaus mit Co2 Messgeräten. Co2 dort weit unter 500ppm. Werde den Datenlogger auch noch in ein paar Musterhäuser mitnehmen.

Fazit: Die Musterhäuser sind in aller Regel vollkommen überheizt (ich frag mich warum), es laufen ständig viele Leute drin rum und sie scheinen in der Regel schlecht eingestellt zu sein. Aber bei manchen Musterhäusern passt es und die Werte von meinem Kollegen sprechen auch dafür, dass das Gros der Musterhäuser nicht maßgeblich sein dürfte. Man erreicht mit einer KWL sehr gute Co2 Werte und hat damit immer frische sauerstoffreiche Luft, wenn richtig eingestellt.

Das zweite nicht zu unterschätzende Thema ist die Luftfeuchtigkeit. Viele Foreneinträge sind Hilferufe mit dem Titel: „Hilfe, ich hab mit KWL extrem trockene Luft im Winter“ oder ähnlicht. Das führt nicht nur zu unschönen Fugen im Parkett und tut auch Holzmöbeln nicht gut…sondern auch meinen heiligen Gitarren(!)….achja und nebenbei ist das auch weder angenehm noch gesund.

Im Winter ist die kalte Aussenluft sehr trocken und man hat das Problem der zu trockenen Luft. Im Sommer ist die Aussenluft sehr feucht und man hat das gegenteilige Problem. Das ganze ist natürlich wetterabhängig mal schlimmer und mal weniger schlimm.  Durch die KWL wird im Sommer viel feuchte Luft ins Haus transportiert. Im Winter umgekehrt die trockene Aussenluft nach innen. Dazu kommt, dass Feuchtigkeit vom Duschen, Baden, Kochen, etc. abgeführt wird (eigentlich ein gewollter Effekt, vor allem im Sommer).

Wie kann ich der trockenen Luft im Winter und der feuchten Luft im Sommer entgegen wirken? Denn beides möchte ich nicht.

Feuchterückgewinnung in der KWL

Und das werden wir auf jeden Fall umsetzen. Eine KWL mit Feuchterückgewinnung. Hier gibt es mehrere Ansätze. Die wohl effektivste Feuchterückgewinnung haben KWL mit Rotationswärmetauscher. Wenn man sich das Funktionsprinzip anschaut ist das auch naheliegend, dass diese besser funktioniert. Ein anderes Prinzip ist ein sogenannter Entalpietauscher. Ich gehe hier nicht auf die Funktionsweise ein, da gibt es wirklich genug im Internet zu lesen. Die Feuchterückgewinnung mit Entalpietauscher ist nicht ganz so effektiv, aber überwiegend scheinen die Besitzer zufrieden zu sein. Also ausreichende Feuchterückgewinnung auch hier. Aber er hat einen großen Vorteil: Weniger bewegliche Teile! Wo sich nichts bewegt geht auch weniger kaputt und der Stromverbrauch ist in der Regel etwas niedriger und die Wärmerückgewinnung etwas besser.

Meine momentanen Favoriten sind:

Hoval Homevent FR250 bzw. eher die neue FR300. Rotationswärmetauscher. Gute Werte bei WRG und sehr gute Feuchterückgewinnung. Dafür ein paar Berichte, wo der Rotationswärmetauscher irgendwann angefangen hat lauter zu werden. Dies wird von Hoval in der Regel auf Garantie behoben. Aber irgendwann ist die rum. Bei anderen läuft sie wohl jahrelang problemlos.

Paul Novus 300(F). Entalpietauscher. Sehr gute Werte im Stromverbrauch und Wärmerückgewinnung. Überwiegend sehr zufriedene Kunden im Netz. Noch nichts an Problemen gefunden. Muss da aber noch mal genauer recherchieren. Dazu gut 1000€ günstiger, als die Hoval.

Zehnder Comfoair. Entalpietauscher. Auch nett, muss ich auch noch etwas mehr recherchieren.

Eine gute Übersicht gibt es übrigens unter http://passiv.de/komponentendatenbank/de-DE.

Sowohl Entalpietauscher, als auch Rotationswärmetauscher sorgen dafür, dass zu feuchte Luft im Sommer und zu trockene im Winter verhindert wird.

Erdwärmetauscher

Beim EWT wird die Zuluft über ein langes Ansaugrohr durch das Erdreich geleitet. Das hat zwei Effekte, die Luft wird im Sommer im kühlen Erdreich abgekühlt und im Winter vorgewärmt. Das verhindert außerdem ein Vereisen der KWL bei sehr kalten Aussentemperaturen. Im Winter wird dadurch also noch mal Energie gespart und im Sommer hat man einen Kühl Effekt. In modernen gedämmten Häusern ist die Hitze im Sommer auch fast das größere Problem, als Kälte im Winter.

Auf der Negativseite gibt es ein paar hygienische Bedenken. Das Rohr ist lang, es liegt im Erdreich und man kann es schlecht reinige. Es muß perfekt und mit leichter Neigung verlegt sein, sonst kann sich stehendes Wasser bilden.

Wenn man mit Keller baut und mit ein bisschen Eigenleistung ist es eine recht günstige Lösung.

Solewärmetauscher

Ein Kältemittel wird im Erdreich gekühlt bzw. im Winter aufgeheizt und mit einer Mini Wärmepumpe wird dadurch die Luft der KWL gekühlt bzw. aufgeheizt. Vorteil gegenüber dem EWT ist dass es hygienisch absolut unbedenklich ist. Dafür höhere Investitionskosten und die Wärmepumpe braucht Strom.

Luftbrunnen

Die Luft wird durch das Erdreich angesaugt. Effekte sind die gleichen, wie beim EWT, aber es gibt noch ein paar zusätzliche positive Aspekte. Die Luft wird durch das Erdreich gereinigt und im Sommer enthält das Erdreich weniger und im Winter mehr Feuchtigkeit, als die Aussenluft. Das bedeutet, dass die Luft im Winter im Luftbrunnen be- und im Sommer entfeuchtet wird.

Sehr gute Infos dazu unter: http://www.bosy-online.de/luftbrunnen.htm

Leider finde ich sehr wenig Erfahrungsberichte dazu und frage mich, warum das nicht viel verbreiteter ist. Wenn da jemand was weiß raus damit.

Volumenstrom verringern

Wenn im Winter die Luft zu trocken wird, kann man einfach den Volumenstrom der KWL verringern. D.h. die KWL auf kleinerer Stufe laufen lassen. Dadurch wird weniger trockene Luft zu- und weniger feuchte abgeführt. Aber auch der Co2 Austausch ist natürlich verringert. Viele lassen anscheinend ihre Lüftung im Winter auf zu hoher Stufe laufen.

 

Eine Feuchterückgewinnung wird es bei uns auf jeden Fall geben. Momentan leichte Tendenz zum Entalpietauscher (z.B. oben genannte Paul).
EWT und Sole WT sind eigentlich raus. EWT hat die hygiene Bedenken. Und beiden gemeinsam ist die Frage, ob Kosten/Nutzen Verhältnis zu rechtfertigen sind. Das verhindern des Vereisens ist der für mich größte Vorteil. Aber KWL mit Feuchterückgewinnung neigen viel später zum vereisen und in unseren Breitengeraden sollte das passen. Kühleffekt im Sommer ist auch nett. Aber da Luft ein sehr schlechter Wärmeträger ist, ist der Effekt nicht riesig und durch die recht effiziente Wärmerückgewinnung der KWL ist die Energieeinsparung im Winter auch nicht berauschend. Luftbrunnen finde ich nach, wie vor interessant. Die zusätzliche Be- bzw. Entfeuchtung und Reinigung der Luft sind ein netter Zusatzeffekt. Bei viel Eigenleistung halten sich die Kosten in Grenzen. Der kleine Kühleffekt zusammen mit einer Wärmepumpe, die auch kühlen kann, könnte schon einen Effekt im Sommer haben. Mir fehlen noch ein paar Erfahrungsberichte und mögliche Nachteile. Wenn jemand etwas dazu zu sagen hat: Kommentar, bitte! 🙂

Heizung

Für mich eines der wichtigsten Themen. Erstens ist mir der ökologische Aspekt sehr wichtig und zweitens möchte man natürlich auch niedrige Energiekosten in seinem Haus haben. Die Finanzierung abzuzahlen reicht. 🙂

Über 75% der gesamten Energiekosten gehen im Einfamilienhaus für Heizung und Warmwasser drauf. Fossile Brennstoffe unterliegen starken preislichen Schwankungen. Strom wird zwar auch nicht günstiger, aber man kann z.B. durch eine PV Anlage ein wenig Unabhängigkeit schaffen.

Ölheizung brauchen wir wohl nicht drüber reden. Das ist sowas von 90er, Alter! Wenn überhaupt. Eine moderne Gasbrennwert Therme wäre zu vertreten. In den Anschaffungskosten sicher die günstigste Heizung. Durch die niedrigen Anschaffungskosten möchten vereinzelte Hausanbieter einem nahelegen, dass dies auch nach, wie vor bei niedriger Gesamtheizlast des Hauses langfristig die günstigste Variante ist zu heizen. Das ist aber so auch nicht ganz so einfach und KFW Förderungen und günstige Kredite gehen auch zu Lasten der Gasbrennwert Therme. Denn, um mit einer Gasbrennwert Therme KFW70 oder gar KFW55 zu erreichen, muß man exhorbitant dämmen oder sich anders aushelfen. Zum Beispiel mit einer Solarthermie Anlage, die sich selten amortisiert. Auch der Gasanschluss schlägt mit 500-2500€ zu Buche. Normalerweise kann man sich auch noch die Schornsteinfegergebühr sparen, wenn man auf eine Gasheizung verzichtet. Immerhin noch mal 50-100€/Jahr. Wir „wollen“ aber unbedingt einen Kaminofen. Macht keinen Sinn im Niedrigenergiehaus. Aber für das Behaglichkeitsgefühl, wenn man vor einem gemütlichen Feuer sitzt, tut man so einiges. Ein raumluftunabhängiger Kamin mit möglichst geringer Heizleistung kommt also rein und damit werden wir auch den Schornsteinfeger bezahlen müssen.

Davon abgesehen möchte ich weg von fossilen Brennstoffen. Bleiben also eine Pelletsheizung oder eine Wärmepumpe. Für die Pelletsheizung spricht, dass sie fast Co2 Neutral sind. Fast, weil die Pellets ja auch verarbeitet und vor allem transportiert werden wollen. Durch die erhöhte Nachfrage werden die Wege immer weiter. Dazu kommt das Pelletlager im Keller, welches Platz braucht.

Tendenz also klar zur Wärmepumpe. Keine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und optimal zur Kombination mit einer Photovoltaik Anlage. Letztere rentieren sich trotz gekürzter Einspeisevergütung noch sehr schnell, vor allem dann, wenn man auf Eigenverbrauch optimiert. Wir werden ein Ost/Westdach haben. Das bedeutet zwar einen geringeren Gesamtertrag gegenüber einer Süd Anlage, aber dafür eine gleichmäßigere Verteilung der Erträge über den ganzen Tag, wenn wir beide Dachseiten belegen. Ich werde eine knapp 10kwp Anlage auf das Dach pflanzen lassen, um gerade so die EEG Umlage zu umgehen. Dazu wird es eine Nachtabsenkung der Heizung geben. Diese macht heute eigentlich keinen Sinn mehr, da die Energie die über Nacht gespart wird in der Regel beim aufheizen am Morgen wieder verloren geht. Aber mit einer PV Anlage auf dem Dach lässt sich so die Hauptlast der Wärmepumpe auf die Ertragszeiten der PV Anlage legen. Oder kurz ein großer Teil des Stroms für die Wärmepumpe kann selbst und damit sehr günstig produziert werden. Für die Nachtabsenkung spricht natürlich auch, dass wir gerne kühl schlafen, was im gut gedämmten Haus auch nicht so einfach umzusetzen ist. Die sehr gute Dämmung trägt auch dazu bei, dass durch die Nachtabsenkung das Haus kaum auskühlen wird.

Jetzt ist es mit der Entscheidung für eine Wärmepumpe auch nicht getan. Es gibt hier natürlich deutliche Unterschiede:

Luft Luft Wärmepumpe: Das schlechteste, was man sich so antun kann im Wärmepumpenbereich. Günstig in der Anschaffung (nicht mal immer), keine Fußbodenheizung nötig und Luft als Wärmeträger. Luft ist der denkbar schlechteste Wärmeträger und die Dinger sind wenig effizient. Dazu ist das Resultat nicht immer behaglich. Keine gleichmäßig verteilte Wärme, wie bei einer Fußbodenheizung, mit behaglicher Strahlungswärme. Stattdessen Luftbewegungen, mehr Staub, etc. Danke, aber nein danke.

Fest steht, wir werden auf jeden Fall eine Flächenheizung und höchstwahrscheinlich eine Fußbodenheizung verlegen lassen. Wandflächen und Deckenheizungen wären die Alternativen mit jeweils ganz eigenen Vor- und Nachteilen.

Erdwärmepumpen: Die wohl effizientesten Wärmepumpen. Mit Jahresarbeitszahlen von bis deutlich über 5 kommt hier mehr Wärme für den eingesetzten Strom raus. Aber auch die Investitionskosten sind hier am höchsten. Entweder man macht eine oder mehrere Bohrungen, um die Sohle möglichst tief ins Erdreich zum aufwärmen zu lassen. Oder man verlegt einen Flächen- oder Grabenkollektor im Garten.

Luftwasserwärmepumpen: Nicht ganz so effizient, wie die Erdwärmepumpen. Aber mittlerweile auch nicht mehr so weit weg. Die größten Nachteile gegenüber Erdwärme hat man bei besonders tiefen Temperaturen. Bei milden Wintertemperaturen und in der Übergangszeit können die LWWPs sogar effizienter, als ihre EWP Kollegen sein. Die Jahresarbeitszahl liegt aber dann in der Regel doch unter den von EWPs. Dafür gibt es keine kostspielige Bohrung oder Verlegung der Flächenkollektoren. Die Kompaktgeräte zur Innenaufstellung, wie z.B. die Tecalor THZ 304, die uns bei Weber verkauft werden soll glänzen in der Regel nicht mit besonders hoher Effizienz. Die Geräte mit Aussenteil sehen im Garten nicht besonders schön aus. Und bei voller Lüftungsleistung sind sie auch mehr oder weniger deutlich (je nach Gerät) zu hören. Aber an der Seite des Hauses plaziert mit einem schönen grünen Busch davor und dahinter, sind die kaum noch störend.

Wasserwärmepumpen nutzen das Grundwasser. Hierfür müssen in der Regel zwei Brunnen gegraben werden und die Wärme des Grundwassers wird genutzt. Im Baugebiet hat das Grundwasser etwa 15m Flurabstand. Also eher keine Option bei uns.

Wohin geht also die Reise? Die Heizlast des Hauses sollte hoffentlich sehr gering sein. Genaueres werde ich nach der Heizlastberechnung wissen. Durch die geringe Heizlast werden sich hohe Investitionskosten sehr spät amortisieren. Die Amortisation wird die PV Anlage, welche einen Teil des benötigten Stroms erzeugen wird, weiter verlangsamen. Deshalb momentan klare Tendenz zu einer Luftwasserwärmepumpe. Das Außengerät stört mich nicht wirklich, weil es sich, wie oben beschrieben verstecken lässt. Besonders angetan hat es mir die neue Panasonic Aquarea WH-MDC05F3E5, liebevoll Geisha genannt. Es ist ein 5kw Monobloc mit sehr großem Wärmetauscher. Vorteil des Monoblocs ist, dass kein Kältemittelanschluss ins Haus gelegt werden muß. Die Geisha wird direkt an die Wasserleitung der FBH angeschlossen, was jeder Heizungsbauer kann. Das Ding hat sehr gute COP Werte und ist sehr günstig zu haben. Im Ausland um die 3200€. In Deutschland für ca. 4000€. Den Panasonic Bonus von 500€ bei Kauf und Installation einer Aquarea bis zu 30.9.2015 werden wir wohl leider verpassen.

Ob die 5KW Geisha jedoch für das Haus überhaupt ausreicht, werden wir erst nach der Heizlastberechnung wissen. Zumal ich den Keller ja minimal mit heizen möchte. Dieser soll aber nur auf ca. 16 Grad minimal geheizt werden und auch den Keller werde ich sehr gut dämmen lassen (14cm Perimeterdämmung an Sohle und Wänden). Aber durch den Kaminofen könnte ich die Heizung auch leicht unter dimensionieren. Es ist nicht oft bitter kalt in Deutschland und dann kann der Kaminofen aushelfen und wenn man es gar nicht mehr aushält, wird der Heizstab der Aquarea halt kurzfristig wieder angeklemmt.

Alternativ kommt noch ein Grabenkollektor mir viel Eigenleistung beim Verlegen des Kollektors in Frage. Da sind im haustechnikdialog.de Forum ganz begeistert von. Muss mich hierzu aber noch weiter informieren.

Weiterhin sollte man nach Möglichkeit auf einen Pufferspeicher für das Brauchwasser der Heizung verzichten. Dieser zieht die Effizienz der Wärmepumpe wieder um ein paar Prozent nach unten. Besser ist ein guter hydraulischer Abgleich der FBH und die Wärmepumpe direkt an die FBH anzuschließen.

Unabhängig davon was für eine Wärmepumpe eingesetzt wird, ist es wichtig, dass die Fußbodenheizung auf eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur ausgelegt ist. Wärmepumpen laufen am Effizientesten bei möglichst niedriger Spreizung. Sprich dem Unterschied zwischen Vor- (Wasser von der Heizung in die FBH fliesst) und Rücklauftemperatur (von FBH abgekühlt in die Heizung). Somit sollte die FBH möglichst so ausgelegt werden, dass man auch bei maximaler Heizlast mit niedrigen Vorlauftemperaturen unter 35, besser sogar noch um die 30 Grad Celcius auskommt. Um das zu erreichen sollen im Bad möglichst Verlegeabstände von ca. 5cm und in den anderen Räumen von <10cm je nach Heizlast gewählt werden. 5cm bedeutet schon sehr enge Radien und ist gar nicht so einfach zu verlegen. Weiterhin sollten die Heizkreise nicht länger als 100m sein und Kältezonen (Bodentiefe Fenster z.B.) beachtet werden. In den Kältezonen den Abstand wieder ein wenig kleiner. Auch die Bodenbeläge sollten beachtet werden. Fliesen sind für eine FBH besser geeignet, als ein weniger Wärmedurchlässiger Parkettboden.

Solarthermie macht ökonomisch in dieser Kombination dann erst recht keinen Sinn. Durch die PV Anlage kann ich bei Sonnenschein praktisch auch umsonst Wasser erwärmen, mit dem Umweg über die Heizung. Durch den fehlenden Heizungspufferspeicher, bliebe auch nur noch der Frischwasserspeicher zum Speichern der Energie aus der Solarthermie.

Mit der guten Dämmung (wie gut steht noch nicht fest), der PV Anlage und einer Wärmepumpe (ob Sole oder Luftwasser) erwarte ich sehr niedrige Energiekosten des Hauses. Der ökologische Fußabdruck sollte damit schon sehr klein sein bzw. es wird ein PlusEnergiehaus werden. Spätestens, wenn ein Batteriespeicher für die PV Anlage dazu kommt und den Eigenverbrauch der PV Erträge nach oben bringt, sind wir auf der Sonnenseite. Bei den Batteriespeichern kommen die Märkte langsam ans Rollen. In ein paar Jahren dürften die Preise deutlich nach unten und die „Ausgereiftheit“ der Lösungen deutlich nach oben gehen. Bei Weberhaus gibt es gerade ein schönes Angebot für den ASD 300 Sonnenspeicher für 8555€ (55 Jahre Weberhaus). Aber rentabel ist der Speicher selbst mit den 3000€ Zuschuss der Bafa nicht. Ökologisch macht er trotzdem Sinn, aber ich warte noch ein paar Jahre damit, zumal wir das Geld auch anderswo brauchen können beim Hausbau.

Zur kontrollierten Wohnraumlüftung werde ich die Tage noch ein paar Worte verlieren. Das ist auch so ein Thema, mit dem ich mich viel beschäftigt habe. Fest steht: Wir werden eine zentrale KWL haben. Vermutlich eine Hoval Homevent 300. Mehr zum Wieso, Weshab, Warum…später. 🙂

Ich freue mich übrigens über jegliche Tipps, Anregungen und Kritik zu meinen Plänen. Denn noch kann ich alles beliebig ändern. 🙂

Ciao, euer Thomas

Warmwasserzirkulation

Eigentlich steht für mich fest, dass ich keine Warmwasserzirkulation möchte. Dem Komfortgewinn durch ständig warmes Wasser steht ein nicht unerheblicher und von vielen unterschätzter hoher Energieverbrauch entgegen.

Bei unserem Grundriss sind alle Zapfstellen übereinander. Bäder und Küche liegen alle übereinander an der gleichen Ecke des Hauses. Also sind sehr kurze Leitungswege möglich. Meine Idee war, sternförmig möglichst dünne (10-12mm) Leitungen zu den Zapfstellen und zu Dusche/Badewanne 16mm Leitungen. Dadurch ergeben sich maximal kurze Leitungswege und ein minimaler Wassermehrverbrauch und es dauert kaum länger bis warmes Wasser an der Zapfstelle ist. Nachteil der Geschichte ist, dass bei selten benutzten Zapfstellen, z.B. im Gästeduschbad das Wasser lange in der Leitung steht (stagniert). Die aktuelle Trinkwasserverordnung gibt vor, dass eine Ring- oder Reihengeschaltete Leitung mit Durchschleifverfahren für die einzelnen Zapfstellen vorzusehen ist.

Selbst damit sollten bei uns kurze Leitungswege und weniger als 3l Wasser in den Leitungen zur am weitest entfernten Zapfstelle möglich sein. Der Komfortverlust ist damit praktisch kaum vorhanden. Das Argument der Wasserverschwendung zählt bei uns in Deutschland nicht. Genau genommen verbrauchen wir durch Sparspülern am Klo, etc. deutlich weniger Wasser, als für die Abwasserkanäle vorgesehen ist. Dadurch müssen diese regelmässig mit großen Wassermengen frei gespült werden. Wassermangel haben wir in Deutschland auch nicht. Dennoch bin ich natürlich kein Freund von Wasserverschwendung. Aber ich wasche mir z.B. die Hände eh nur mit kaltem Wasser und Dusche überwiegend. Die Energieverschwendung einer Warmwasserzirkulation hat definitiv den größeren ökologischen Fußabdruck.

Bei Weberhaus würde die Vortex BWO 155 SL Pumpe verbaut werden. Diese hat einen Selbstlerneffekt und soll die Nutzerzeiten lernen. Das funktioniert so intelligent, dass diese Pumpe die ersten zwei Wochen fast durchgehend taktet und in dieser Zeit das Nutzerverhalten lernen soll. Mal davon abgesehen, dass bei uns keine festen Zeiten zum Duschen/Händewaschen spülen da sind, funktioniert das wohl in der Praxis auch nur sehr mässig. Im Internet finden sich zahlreiche Berichte von Pumpen die trotz ausreichender Lernphase das Frischwasser im Speicher über Nacht um viele Grade abkühlen und Energie verschwenden oder bei anderen willkürlich zu takten scheinen. Ein kurzer Stromausfall und die Lernzeit beginnt von vorne. Wieder 2 Wochen Energieverschwendung. So ein Teil kommt mir auf gar keinen Fall ins Haus.

Wenn der Haushersteller darauf besteht eine Zirkulationspumpe zu verbauen, dann soll er eine simple Pumpe verbauen. Von mir aus mit programmierbarem Timer. Diese kann ich dann einfach abschalten oder was ich dann wohl auch probieren würde, wären Bewegungsmelder in den Bädern, welche die Pumpe für z.B. eine Minute laufen lassen, sobald jemand das Bad betritt. Damit werden die unnötigen Laufzeiten auf ein Minimum reduziert.

Wen das Thema interessiert, der sollte mal nach dem Energieverbrauch der Warmwasserzirkulation im Netz suchen. Bei Altbauten mit nicht gedämmter Warmwasserleitung kann das einen erheblichen Anteil an den Gesamtheizkosten ausmachen! Selbst im modernen Neubau mit voll gedämmter Warmwasserleitung ist der Energieverlust nicht zu unterschätzen. Klar, die Wärme bleibt innerhalb des Hauses. Trotzdem gibt es nicht gewünschte Verluste.

Also bei uns entweder gar nicht. Oder abschaltbar und dann mit Bewegungsmelder im Bad. Für eine Zeitsteuerung brauchen wir zu unregelmässig Warmwasser. Selbstlernende kommen nicht in Frage.