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Lautsprecher für die Sauna gebastelt

Eines unserer vielen noch nicht ganz fertigen Projekte ist die Sauna. Hier fehlen eigentlich nur noch die Rückenlehnen und die Lautsprecherboxen. Diese habe ich schon vor zwei, drei Monaten gebastelt.

Nadelholz ist eigentlich etwas zu weich für Lautsprecher. Aber da hier nur kleine Breitbänder für Entspannungsmusik rein kommen ist das total egal.

Damit die Lautsprecher bündig an die Wand montiert werden können müssen die Terminals eingelassen und ein Kabelkanal gebastelt werden.

Dann kommen Lautsprecher und Terminal montiert und angelötet.

Muhwolle (Lautsprecherdämm – Material) rein…und zwar ordentlich
Und Deckel und Boden verleimen.

Ups…ich hab noch gar keine Fotos vom Ergebnis. Danach habe ich alle Überstände abgetragen. Fleißig geschliffen und die Kanten oben und unten abgerundet. Fotos liefere ich nach…versprochen…

Projekt Saunabau Teil 3

Im Laufe der Woche kam die ersehnte Lieferung von http://megasauna.de.  Wir haben unter anderem diese Saunatür und zwei dieser Fenster bei megasauna bestellt.

Die Tür wollte ich eigentlich etwas größer machen und relativ passgenau in den Ausschnitt der Brüstungswand zur Sauna verbauen. Nach einer etwas längeren Beratung von Megasauna war klar, dass ich dafür die Tür anpassen müsste. Megasauna hat mir extra Detailfotos der Türe geschickt, damit ich das planen kann. Habe mich dann aber dagegen entschieden und lieber die kleinste Tür genommen.

Ursprünglich war auch geplant die gesamte Front der Sauna über der Brüstungswand in Glas zu machen. Die Scheiben kann man sich auf Maß fertigen lassen und das hätte auch sehr schick ausgesehen. Haben wir uns im Danhaus in Frechen abgeschaut:

Sauna im Danhaus in Frechen

Davon bin ich aber sehr schnell abgekommen, nachdem ich mich ein wenig zum Thema informiert habe. Glas hat neben der geringen Dämmwirkung noch ein paar andere unschöne Eigenschaften, wie unangenehme Wärmestrahlung und es wird generell empfohlen in finnischen Saunen möglichst auf Glas zu verzichten.

Da unser Raum aber recht klein wird und man hier entspannen und nicht seinen klaustrophobischen Ängsten fröhnen soll wird es zumindest die Glastür und zwei kleine Fenster.

Freitagabend – Ausgehzeit…für andere. Ich hab Freitag Abend schonmal die Tür verbaut. Und stelle fest, dass die Tür vollkommen schief im Ausschnitt ist. Ich hab doch alles genau vermessen? Ich hab eine Weile gebraucht das Problem zu erkennen. Denn unten war die Tür genau, wo sie sein soll. In der Mitte auch. Oben schief?! Dann liegts an meiner Konstruktion. Ne, war auch gerade. Dann hat Weberhaus die Brüstungswand schief eingebaut? Sieht aber parallel zu meiner Konstruktion aus. Beim weiteren Vermessen habe ich dann herausgefunden, dass der rechte Holm sich ab der Mitte 2cm nach hinten verzogen hat. Kann passieren, ist ja Holz.

Da ich wenig Lust auf Hin- und Her versenden der großen Tür und vor allem noch weniger Lust auf warten hatte und am Samstag auch noch schlechtes Wetter war…hab ich das Problem dann anders gelöst. Ich hab die Zarge zerlegt und etwas auf Spannung wieder zusammen geschraubt. Und dann den rechten Holm etwas auf Spannung wieder eingebaut. So konnte ich den 2cm Spalt der geschlossenen Türe oben auf einen etwa 5mm Spalt oben und unten in den Ecken. Damit kann ich gut leben.

Fenster und Türen von Megasauna sind gut verarbeitet und am Samstag war alles schnell verbaut:

Mit der Türe und den Fenstern konnte ich die Unterkonstruktion und die Dämmung der Wände fertig machen.

Der nächste Schritt ist dann die Dampfsperre. Da unsere Innenwände ebenfalls aus gedämmter Holzständerkonstruktion bestehen habe ich das Profilholz direkt und ohne Hinterlüftung auf die Innenwände gebracht. Jetzt muss ich besonders acht geben, dass die Dampfsperre absolut dicht ist.

Ich habe von Megasauna die extra dicke Alufolie genommen und das war auch gut so. Erleichtert die Arbeit doch deutlich, wenn die Folie nicht ständig reisst. Alle Übergänge werden mit großer Überlappung (10-15cm) angebracht. Die Stöße und die Tackernadeln werden mit Alu-Klebeband (ebenfalls von Megasauna) überklebt.

Bevor es an die Dampfsperre ging habe ich die Kabel für Lautsprecher und LED Beleuchtung verlegt. Für den Kabelaustritt habe ich eine neue Dose innen und außen an der Brüstungswand gesetzt.

3/4 der Wände haben jetzt schon die Dampfsperre. Vielleicht besorge ich mir auch ne Steuerkonsole der Enterprise und mach nen Spacelab draus. Mal sehen, was Iris davon hält. Nächstes Wochenende geht es weiter. Vielleicht schaffe ich auch mal Abends was, aber die kommende Woche ist wenig Zeit.

Jetzt kann man langsam sehen, wie es mal aussehen wird. Es folgen Dampfsperre an der komplizierten Vorderseite, ein paar kleinere Vorbereitungen und dann schon das Profilholz.

Arbeitsplatte Küche

Ich war ja Anfangs sehr begeistert vom Rustins Danish Oil als Arbeitsplattenöl auf unserer Küchenarbeitsplatte und auch auf dem Waschtischschrank im Badezimmer.

Diese Begeisterung legte sich leider sehr schnell. Ja, alles was ich gesagt habe, stimmt immer noch. Es lässt sich sehr leicht verarbeiten, es gibt eine sehr schöne Farbe und hebt die Maserung des Holzes sehr schön hervor.

Leider ist es eher ein Möbelöl fürs Wohnzimmer und kein Arbeitsplattenöl. Ein Glas kaltes Wasser kurz abgestellt und man hat einen hellen Kranz auf der Platte.

Glasrand auf Arbeitsplatte

Und davon gab es schon jede Menge Flecken. Stehendes Wasser sollte man auf einer Massivholzarbeitsplatte vermeiden. Aber wenn man sowas schnell abwischt, gibt es eigentlich keine Flecken. So kannte ich das von meinem Auro Arbeitsplattenöl, welches ich in der Wohnung benutzt habe. Nach 6 Jahren sah die Arbeitsplatte aus, wie neu.

Mit Rustins Danish Oil sah die Platte nach zwei Monaten sehr fleckig aus.

Also habe ich die gesamte Arbeitsplatte nochmal komplett abgeschliffen (Spaaaaß!) und neu geölt. Diesmal habe ich Osmo Topoil ausprobiert. Auro war eigentlich super, aber das Bessere ist des Guten Feind. Und wie soll ich das Bessere finden, wenn ich nicht auch mal was neues probiere?

Das Topoil lässt sich noch einfacher verarbeiten, weil hier das lästige Auspolieren des überschüssigen Öles entfällt. Letzteres macht eigentlich die Hauptarbeit beim Ölen von Holz aus. Das Topoil enthält neben den Ölen noch einen Wachsanteil und wird nur dünn und gleichmässig aufgetragen und dann trocknen gelassen … fertig. Ist jetzt etwa 1 Monat drauf und die Arbeitsplatte verträgt auch wieder ein Glas Wasser, etc.

So muss das sein! Wesentlich weniger Arbeit, wesentlich widerstandsfähigere Arbeitsplatte.

Nach dem Ölen mit Leinöl hat die Küche in der Wohnung immer einige Tage nach dem Öl gestunken. Mit der Wohnraumlüftung verfliegen die Düfte wesentlich schneller. Am nächsten Tag merkt man schon fast nichts mehr. Nach 2-3 Tagen ist nichts mehr in der Luft.

Es fehlte noch die Abschlussleiste an der Arbeitsplatte:

Fehlende Abschlussleiste

Witzigerweise hatte ich noch Eichen Abschlussleisten von Ikea aus 2009. Die waren ursprünglich mal für die Küche in der Wohnung vorgesehen und jetzt über.

Die Leisten habe ich erst komplett mit der Gehrungssäge zugeschnitten und anschliessend mit einem Druckluftnagler in die Arbeitsplatte genagelt. Alternativ hätte ich die Leisten auch kleben können. Da das Holz der Arbeitsplatte arbeitet sollte man die Leisten auch nur an einer Seite befestigen. Entweder Wand oder Arbeitsplatte. Weil ich am Fenster nichts befestigen wollte habe ich mich für letztere Variante entschieden.

Ikea Abschlussleiste

Ikea Abschlussleiste

Ikea Abschlussleiste

Holzterrasse (fast) fertig!

Seit ein paar Wochen schon ist unsere Holzterrasse jetzt fast fertig. Es gab zwei Zwangspausen, weil Lieferungen nicht gekommen sind aber im großen und ganzen sind wir jetzt durch.

Die Terrasse wird nach Süden und Westen noch einen Meter verlängert. Dafür müssen aber vorher die Lichthöfe fertig gemacht werden und noch ein wenig mehr RCL aufgeschüttet werden.

Zur Holzterrasse gab es viele Fragen. Hier endlich die Antworten (sorry für die Verzögerung).

Das FSC zertifizierte Cumaru Holz haben wir von http://holzhandel-deutschland.de. Können wir sehr empfehlen. Von dort haben wir auch die SPAX Terrassenschrauben Sets und die SPAX Air Abstandhalter. Insgesamt sind jetzt etwas weniger als 1.500 SPAX Terrassenschrauben verbaut. Jedes Loch im Hartholz muss vorgebohrt und das Bohrloch abgesenkt werden. Dafür habe ich den Stufenbohrer von SPAX benutzt.

Das RCL für die Terrasse wurde von unserem Tiefbauer gut verdichtet mit der großen Rüttelmaschine, die auch das ganze Haus zum Beben bringt. Mehrfach ist er rüber. Jetzt habe ich mehrere Meinungen gehört von „Ohne tiefe Betonfundamente geht es nicht“ bis zu „hätte man gar nicht verdichten müssen, da setzt sich selbst bei Frost nichts“. Alles Meinungen von „Fachleuten/Gartenbauern/Tiefbauern“. Ich vertraue hier unserem tollen Tiefbauer Herrn Anders. Er sagt, das ist so hoch verdichtet, da setzt sich gar nichts. Er hat bisher immer super Arbeit geleistet und noch immer recht gehabt. Also habe ich mich entschieden, den Terrassenaufbau ohne Betonfundamente zu machen.

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Direkt auf das RCL haben wir ein Unkrautvlies gelegt, nachdem wir alles Unkraut aus dem Terrassenbereich entfernt haben. Auf das Vlies kommt eine Split Schicht verteilt, um die Beton-Terrassenplatten eben ausrichten zu können. Den Split hat Herr Anders spontan einen Tag nach Anruf vor dem Haus abgeladen. Vielen Dank dafür!

Unkrautvlies/Split

Unkrautvlies/Split

Auf dem Split kann man dann die Betonplatten verteilen und ausrichten. Ich habe alle 40cm eine Platte. Insgesamt 250 Platten. Diese habe ich mir vom Hornbach liefern lassen und mit der Schubkarre von Andiiiiih, weltbester Nachbar, zur Terrasse gefahren.

Unkrautvlies/Split

Unkrautvlies/Split

Unkrautvlies und noch mehr Split

Unkrautvlies und noch mehr Split

Das Vlies habe ich mit einem Gartenrechen/harke schön glatt gestrichen. Hatte etwas von einem ZEN Garten. Das erleichtert das ausrichten der Platten.

Von den Zwischenschritten habe ich in meiner Arbeitswut keine Fotos gemacht. Das verteilen und vor allem das Ausrichten der Platten in die Waage ist schon ziemlich nervig. Iris hat noch ein wenig geholfen und so ging die Arbeit dann auch rum.

Auf die Platten kommen dann Terrassenlager von Eurotec bezogen bei Parkett-Werk/Pflege-Profi. Die Kosten für die Lager summieren sich zwar schnell auf. Aber meiner Meinung nach sind sie ihr Geld absolut wert.

Parkett-Werk bzw. Pflege-Profi muss ich hier nochmal ausdrücklich loben. Eine eilige Nachbestellung der Lager in einer anderen Größe (hab mich verschätzt) war am nächsten Tag da! Jedes Lager zu viel wurde anstandslos zurück genommen. Top!

Das Ausrichten der Höhe der Unterkonstruktion geht so sehr leicht von statten. Hierfür habe ich eine 3m Richtlatte/Wasserwaage genommen. Ich hab dann immer die äußeren Unterkonstruktionen unter der Richtlatte auf die für das Gefälle nötige Höhe und in Waage ausgerichtet und die dazwischen erstmal runter gedreht. Ist die Höhe der äußeren gefunden, müssen nur noch die dazwischen bis an die Richtlatte hoch gedreht werden. In der Theorie einfach, in der Praxis durch teilweise stark gebogene Unterkonstruktion nicht ganz so einfach und es sind mehrere Durchgänge nötig und die Unterkonstruktion muss durch Körpergewicht oder Betonplatten beschwert werden, Auch sind dann anschließend erstmal viele Lager in der Luft. Vom Gewicht der Terrasse werden diese dann später runter gedrückt bzw. die krummen Latten werden mit der Zeit ausgerichtet. Hat mir nicht gefallen, aber dann doch sehr gut geklappt.

Unterkonstruktion

Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion wird mit den Lagern verschraubt. Hier muss ebenfalls vorgebohrt werden. Hat man das hinter sich und alles ist perfekt ausgerichtet, geht es endlich an die Dielen. Fensterbänke möchten ausgeschnitten und die Dielen richtig abgelängt werden. Anschliessend noch Hirnholzschutz auf die Dielen und die Dielen das erste mal und von allen Seiten ölen. Das Ölen hat größtenteils Iris übernommen. Mit breitem Pinseln und auf zwei Böcken geht das zwar recht flott. Aber wenn man das auch noch selber macht, dauert es doppelt so lange. Auch das Verteilen der Platten, etc. geht zu zweit einfach schneller von der Hand und ist unterhaltsamer.

Dann werden die SPAX Air Abstandhalter zwischen Unterkonstruktion und Diele verteilt. Die erste zugeschnittene Diele parallel zum Haus ausgerichtet, fixiert und dann die Löcher vorgebohrt.  Am Anfang habe ich NICHT die Löcher markiert. Nur mit einem SPAX Air immer die exakte Entfernung zum Rand ermittelt und dann gebohrt. Die Position quer zur Unterkonstruktion habe ich dann nur mit Augenmaß gemacht. Aber selbst kleinste Abweichungen im mm Bereich sieht man hier. Iris stört das gar nicht…mich schon…also habe ich nachher die Position immer vorher angezeichnet.

Tipp zum Vorbohren: Mit viel Drehzahl und wenig Druck vorsichtig anbohren. Sobald der Bohrer im Holz ist kann man den Druck erhöhen, um schneller zu sein. Durch das vorsichtige Anbohren werden Risse im Holz vermieden.

An jedem Übergang zwischen zwei Dielen sollte man eine Unterkonstruktion haben, wo man die Enden vorsichtig anschrauben kann (Achtung Rissgefahr). Habe ich am ersten Übergang nicht gemacht und es sieht doof aus. Werde jetzt von unten noch eine Unterkonstruktion hoch ziehen und nachträglich fixieren. Wird fummelig, aber gehen.

Ein bisschen Sorge hatte ich, dass ich auf der Nordseite vom Erker, wo ich zum Haus hin verlegt habe nicht parallel zum Haus komme. Aber passt ziemlich genau. Bin selber überrascht. Auch der Abschluss an der Garage war nicht ganz einfach. Habe ich dann mit der Tauchsäge soweit es geht gemacht und den Rest von Hand mit dem Fuchsschwanz.

Terrasse

Terrasse

Terrasse

Terrasse

Ich hab noch keine Fotos vom aktuellen Stand. Aber das fast fertige Ergebnis könnt ihr unten sehen. Auch ein Problem war der zu tiefe Lichtschacht. Da hat der Kellerbauer seinen einzigen Fehler gemacht. Der MEA Norm Lichtschacht kann in der Höhe verstellt werden. Die falsche Höhe habe ich leider selber auch nicht bemerkt (bevor aufgeschüttet war) und wieder ausgraben ist keine Option. Der MEA Aufsatz passt um 2cm nicht und ich müsste die Holzverschalung ausschneiden inkl. Insektengitter für die Hinterlüftung. Also neuer Plan. Lichtschacht bleibt tief und auf die Terrasse kommt noch ein weiteres Gitter. Nicht optimal, aber muss dann so sein.

Besonders stolz bin ich auf die schön gerade ausgeschnittenen Fensterbänke, etc. Wurden auch vom Terrassenbauer gegenüber ausgiebig gelobt: „Bekomme ich selber nicht so gut hin!“. Hah! Hört man doch gerne. Für die Fallrohre muss ich mir noch eine schönere Lösung ausdenken.

Abschluss Fensterbank

Abschluss Fensterbank

Abschluss Garage

Abschluss Garage

Abschluss Garage

Abschluss Garage

Terrasse

Terrasse

Terrasse

Terrasse

Danach nochmal geölt. Wir ölen jetzt noch den rechten Bereich und müssen die letzten zwei Bretter am Lichtschacht noch ausschneiden, dann steht diese Baustelle erstmal still, bis der Rest aufgeschüttet ist und ggfs. der Gartenteich ausgehoben und vorbereitet ist. Wenn wir uns dazu durchringen einen zu machen, soll dieser bis an die Terrasse angrenzen. Dann kann man sich auf den Terrassenrand setzen und die Füße ins Wasser halten. Mal gucken, ob der Teich finanziell Priorität bekommt. Wenn, dann sollten wir ihn jetzt machen, damit kein Bagger mehr in den Garten muss.

Geputzt ist die Terrasse übrigens auch recht schnell. Reichlich Wasser und ein Besen, überall einmal drüber und weg ist der Dreck.

Ist schon toll, dass wir jetzt Barfuss raus können. Ist ein tolles Laufgefühl. Fühlt sich sehr angenehm an. Es wippt nichts, alles schön fest. Man bringt nicht ständig allen Dreck von draussen mit rein und tagsüber mit Laptop auf der Terrasse arbeiten oder Abends mit einem Bierchen den Tag ausklingen lassen…hat schon was… 🙂 Das Holz gefällt uns sehr sehr gut. Ein paar Kleinigkeiten würde ich beim nächsten mal vielleicht anders angehen, aber im großen und ganzen sind wir sehr zufrieden.

Waschtisch

Ein weiteres offenes Projekt ist unser Waschtisch im Hauptbad. Wir hatten irgendwie recht klare Vorstellungen davon. Wir wollten zwei Runde Waschbecken und aus Holz sollte er sein. Unsere Fliesen sind zwar superschön, aber um ein bisschen Wärme ins Bad zu bekommen müssen noch ein paar Accessoires aus Holz rein. Eiche sollte es wieder sein.

Irgendwie haben wir nichts passendes gefunden. Es gibt ein paar Anbieter die auf Maß anfertigen oder der Gang zum örtlichen Schreiner wäre eine Option gewesen. Aber dann ist man gleich bei Kosten für einen Kleinwagen…neu…

Das haben wir unter anderem auch Iris Papa erzählt…der hat sich das 5 min. angehört… „mach ich euch! Wie soll er aussehen und die Maße bitte! Ich hab noch ein paar >100 Jahre alte Eichenbohlen in der Garage“.

Waschtisch

Waschtisch

So sah dann das vorläufige Ergebnis aus. Wirklich toll geworden. Da hat der liebe Volker ganze Arbeit geleistet und auch wirklich Bohlen mit einer tollen Maserung ausgesucht. Hätte beim Schreiner nicht besser ausgesehen.

So stand der „Rohling“ dann ein paar Wochen auf zwei Wasserkästen im Bad. Der abgeklebte Bereich im Hintergrund ist übrigens der Auslass für den mittlerweile montierten Kneipp Schlauch. Wollte ich irgendwie unbedingt haben. 🙂

Zum fertigen Waschtisch-Vergnügen fehlen jetzt noch ein paar Dinge:

  • Ausschnitte für die Waschbecken
  • Löcher in der Wand für die Befestigung
  • Löcher im Schrank für die Befestigung
  • Löcher im Schrank für Abwasseranschlüsse
  • Oberflächenbehandlung des Holzes

Angefangen habe ich mit den Löchern für die Waschbecken. Also erstmal die Position der Waschbecken mit Iris besprochen und den Anriss vorbereitet. Dreimal nachgemessen…scheint zu stimmen…

Anriss Waschbecken

Anriss Waschbecken

Also erst die Bohrmaschine und dann die Stichsäge geschwungen und mich an den ersten Ausschnitt heran gewagt. Sieht gut aus…

Ausschnitt Waschbecken

Ausschnitt Waschbecken

…also weiter:

Ausschnitte Waschbecken

Ausschnitte Waschbecken

Natürlich vermessen mit einem der neuen Lieblings-Weberhaus-Zollstöcke (ja, ich weiß…es stehen cm drauf und es heißt Glieder-Maßstab). 😀

Noch etwas spannender war es die Befestigungslöcher im Feinsteinzeug in der Vorwand zu machen. Es gibt exakt 3 Balken, die 70mm breit sind. Genau deren Mitte muss ich treffen, damit der Schrank nachher auch hält. Weberhaus hat mir dafür den Stielplan der Vorwand zur Verfügung gestellt.

Stielplan Vorwand

Stielplan Vorwand

Also die Position und Höhe der drei Löcher angezeichnet. Wieder dreimal kontrolliert und dann wieder mit dem Diamantbohrer, Wasserkühlung und Geduld an die Löcher gemacht. Auf Anhieb alle drei Balken getroffen. Puuhh…

Löcher für Befestigung des Waschtisches

Löcher für Befestigung des Waschtisches

Dann habe ich für die Stockschrauben wieder vorgebohrt und dann die Schrauben reingedreht. Leider drehen bei Zweien die Köpfe rund. Und zwar nicht, weil ich nicht feste genug gedrückt habe. Es ging noch nichtmal schwer. Im einen Moment dreht sich die Schraube im nächsten nur noch der Akkuschrauber. Die Köpfe haben einfach so aufgegeben. Kenne das sonst nur, wenn unerfahrene nicht fest genug drücken oder nicht vorbohren und das Bit im Kopf springt…

Ich denke die sind gerade weit genug drin. Ansonsten muss ich gucken, wie (Rohrzange und Gewalt) ich die wieder raus bekomme.

Dann die Ausschnitte für den Abfluss. Mit der 68er Lochsäge.

Löcher Abfluss

Löcher Abfluss

Wie man sieht…passt nicht. Dachte erst, ich hätte mich vertan. Aber die Abflüsse sind nicht direkt unter den Wasserhähnen, sondern beide etwas nach links versetzt. Die Löcher im Schrank habe ich dann mit der Stichsäge vergrößert. Aber beim Siphon werde ich jetzt wohl auf so ein flexibles Plastikding umsteigen müssen. Denn das Waschbecken muss mittig unter den Hahn.

Die Löcher für die Befestigung waren etwas heikel. Ist nicht so einfach da die richtige Position im Schrank zu finden. Ich habe zwar etwas Spiel (Radius der Unterlegscheiben – Dicke Stockschrauben – Aufflagefläche der Scheiben). Also nicht viel. Die Löcher habe ich dann mit dem Forstnerbohrer gemacht und es passt tatsächlich. Schrank ist absolut mittig und die 2 mm Höhenunterschied der Stockschrauben kann ich ausgleichen.

Die Oberfläche hatte noch viel Bearbeitung nötig. Habe also wieder geschliffen, wie ein Doofer. 80er, 120er, 180er und dann Endschliff mit 220er Körnung. Bei der Hitze wollte der Staubsauger tatsächlich zweimal Pause machen (habe ich noch nie geschafft). Und da der Schrank verwinkelt ist, war das nicht zu wenig Arbeit bei der HItze. Die Oberfläche ist jetzt aber perfekt glatt. Die Mühe hat sich gelohnt.

Und dann wieder ab auf die provisorische Terrasse zum Ölen. Das alte Holz erstrahlt nach dem Schleifen in einem sehr hellen Ton und neuem Glanz. Das wird sich mit dem Öl schnell wieder ändern.

Das Holz sieht jetzt wirklich toll aus. Nur die Farbe ist noch viel zu hell und die Maserung könnte noch besser durch kommen. Der Streifen in der Mitte ist der Übergang der beiden Leimholzbohlen für den Deckel.

Vor dem Ölen

Vor dem Ölen

 

Maserung

Maserung

Hier bekommt man einen Eindruck, welchen Unterschied das Öl im Holzton macht. Auch die Maserung kommt nach dem Ölen viel deutlicher raus.

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Ölen

Ölen

Die restliche Arbeit beschränkt sich dann auf das Verteilen und Einmassieren des Öls. Und vor allem auf das raus polieren. Definitiv anstrengend, definitiv nicht meine Lieblingsarbeit. Aber sehr wichtig, wenn es nachher nicht fleckig sondern perfekt aussehen soll.

Erste Schicht Öl

Erste Schicht Öl

Erste Schicht Öl

Erste Schicht Öl

Erste Schicht Öl

Erste Schicht Öl

Davon kommen jetzt noch ein paar Schichten drauf…uff…und dann geht’s an den Bestimmungsort.

Sieht bisher wirklich super aus. Und nochmal ein dickes Dankeschön an Volker, Iris Papa für die tolle Arbeit und das tolle Stück!!!

Sauna fertig gestellt!

Da es langsam ernst wird, suche ich langsam nach dem ein oder anderen Schäppchen. Am liebsten sind mir gut erhaltene gebrauchte Dinge. Wenn es dann doch nicht passt, kann man diese dann zum ähnlichen Preis in der Regel wieder verkaufen.

Eigentlich wollte ich nur nach sinnvollen Dingen suchen. Zum Beispiel noch fehlendes Werkzeug, oder Duscharmaturen und Dinge, die wir auf jeden Fall von Anfang an brauchen. Aber wenn man dann so dabei ist, schweift man schon mal ab. Nix gefunden, also Suche erweitert. Wollte ich zwar erst später kaufen, weil wir das Geld momentan für das Haus fest halten, aber man kann ja vorab Preise sondieren. Also suche ich nach meinem Sauna Ofen Favoriten. Und finde einen gebrauchten bei ebay Kleinanzeigen , der sogar in meiner Nähe ist. Allerdings ist es der große Bruder von meinem Wunschkandidaten und dieser braucht ca. 20cm mehr Platz in der Tiefe.

Dann wird es eng mit der unteren Bank. Oder doch nicht? Könnte ich ja schnell zeichnen, das Volumen der Sauna wüßte ich dann auch gerne und für die Ausstattung muß ich noch die Brüstungshöhe der Wand zum Bad festlegen. Also mach ich gleich ne 3D Zeichnung mit SketchUp (geniales Tool). Eigentlich wichtigere Sachen zu tun, setze ich mich also 2-3 Stündchen dran und hier ist sie:

Sauna Ansicht aus dem Bad

Sauna Ansicht aus dem Bad

Sauna Ansicht aus dem Bad durchsichtig

Sauna Ansicht aus dem Bad durchsichtig

Sauna Ansicht schraeg

Sauna Ansicht schraeg

Sauna Ansicht schraeg

Sauna Ansicht schraeg

Sauna von oben

Sauna von oben

Am letzten Bild wird deutlich, dass die untere „mobile“ Bank schon einige cm von der oberen überlappt wird. Und der eingezeichnete Ofen ist der Kleinere. Also wird klar, größer darf der Ofen auf keinen Fall sein. Es ist so schon ein Kompromiss.

Aber das gute an der 3D Zeichnung ist, so kann ich mich bei allen Maßen schonmal grob fest legen und habe eine sehr exakte Vorstellung, wie das ganze nachher aussehen wird.

Die Sauna werde ich komplett selber nach diesen Plänen bauen. Dazu dann mehr, wenn es soweit ist. Das kann aber gut noch ein Jahr dauern. Die Sauna gehört nicht zur höchsten Priorität.

Garage

So stelle ich mir eine Garage vor! Und so ein Oldtimer hat auch was.

So stelle ich mir eine Garage vor! Und so ein Oldtimer hat auch was. (c) http://www.petrolicious.com/12-gauge-garage

Holz, Stahl oder Beton? Das sind wohl die gängigsten Formen für Fertiggaragen. Mauern kam bei uns nicht in Frage, es sollte schon eine Fertiggarage sein.

Stahl war ziemlich schnell raus. Gefällt uns nicht, die Nachteile werden auch durch die sehr günstigen Preise meiner Meinung nach nicht überkompensiert.

Bleiben Beton und Holzständerbauweise. Unser Architekt hat zu einer Betongarage geraten. Über die Vor- und Nachteile von Beton zu Stahl ist im Netz wirklich viel zu finden. Deshalb hier wirklich nur die Kurzform und dann die Begründung unserer Entscheidung.

Vorteile Beton:

  • Garage kommt in einem Stück. Inklusive Boden. Kein Abdichten nötig.
  • Nur Streifenfundamente nötig
  • Dachrinne in der Regel unsichtbar, Fallrohr innen
  • Kein Kondenswasserschutz notwendig
  • Mit Dübeln lässt sich alles befestigen. Aber einen guten Bohrhammer braucht es für die Löcher

Nachteile Beton:

  • Schwerlasttransport, sowie viel Platz bei Anlieferung notwendig
  • Belüftung und Isolierung schwieriger
  • Kein Kondenswasserschutz, aber dennoch starke Kondenswasserbildung wenn es kalt wird
  • Sondergrößen sehr teuer

Vorteile Holzständer:

  • Wenig Kondenswasserbildung
  • Sehr gute Belüftung
  • Lange Lebensdauer
  • Sondermaße problemlos und günstig möglich
  • Anbringen von Regalen, Innenwänden, Isolierungen, etc. problemlos selbst zu machen
  • Geringe Fehlerquellen durch Vorfertigung

Nachteile Holzständer:

  • Einsatz unter Erdruck ggfs. problematisch
  • Montage als einzige Fehlerquelle, da vorgefertigt

Für uns war wichtig, dass unser Sondermaß bezahlbar bleibt. Ursprünglich hatten wir mit einer Standardgröße von 3x9m geplant. Das wäre z.B. bei Zapf Betongaragen gut und günstig möglich gewesen. Unser Architekt hat uns aber sehr schnell davon überzeugen können, dass 3m sehr knapp bemessen sind. Also sind wir auf 3,40m x 9m geschwenkt. Der Preis der Betongaragenangebote hat sich dadurch teilweise verdoppelt! Immer wurde es jedoch erheblich teurer. Bei Holzständer waren die Aufpreise sehr moderat.

Weiterhin möchte ich im Arbeitsraum Gartenutensilien, wie den Rasenmäher und mein Alltagsfahrrad lagern. Beides freut sich über die geringere Feuchtigkeit einer Holzständergarage. Die Trennwand zwischen Garage und Arbeitsraum kann ich problemlos in Eigenleistung machen. Wieder ein paar hundert € gespart. Außerdem kann ich meiner Kreativität freien Lauf beim Planen und Umsetzen der Einbauregale lassen und diese bei Bedarf auf neue Bedürfnisse anpassen.
Elektroinstallation ist ebenfalls kein Problem bei Holz. Bei Bedarf kann man die Garage mit einfachen Mitteln nachträglich isolieren (wird wohl nicht nötig sein). Anbringen von Regalen oder Halterungen ist ebenfalls kein Problem und sogar einfacher, als bei Beton.

Alles in allem überwiegen für uns die Vorteile beim Holzständerbau. Vor allem die Flexibilität bei der Größe und Innenausbau sind für uns maßgeblich.

Ich habe zig Anbieter von Fertiggaragen (Holz, Stahl und Beton) angeschrieben und Angebote verglichen. Dazu dann natürlich Erfahrungsberichte im Internet gelesen. Wie beim Hausanbieter findet sich zu jedem Anbieter auch was Negatives. Wichtig ist, dass dem gegenüber genügend positive Berichte stehen.

Den Zuschlag hat dann Herr Gutsche von Systembox Garagen erhalten. Nicht das günstigste Angebot, aber auf jeden Fall noch unter den günstigeren Anbietern. Sympathischer und schneller Kontakt per Mail. Wir denken eine gute Wahl getroffen zu haben und sind gespannt. Wir werden berichten. 🙂

SystemBox – http://www.garagenbox.com/

Die Eckdaten:

  • 3,40m x 9m
  • abgetrennter Arbeitsraum hinten mit Trennwand in Eigenleistung
  • 120x60cm Kippfenster im Arbeitsraum
  • 100x200cm Nebentür im Arbeitsraum zur Terasse hin (ggfs. vergrößern wir auf 125cm)
  • elektrisch betriebenes Tor mit Handsender
  • Tastencody (öffnen des Tores über PIN Eingabe)

Den Beitrag habe ich schon vor ca. 2 Wochen vorgeschrieben. Allerdings kann es sein, dass wir die Garage nach hinten schieben, weil wir recht eng im Budget sind, wenn die Baunebenkosten höher werden, als erwartet.

Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Von Anfang an fest stand, dass wir eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung haben werden.

Die ENEV Vorschriften und heutige dichte Bauweise der Häuser führt zu einer sehr dichten Gebäudehülle. Bei geschlossenen Fenstern ist der Luftaustausch gleich null. Baut man ohne KWL wird über kleine Luftschächte in den Fenstern zwangsbelüftet. Das reicht aber keinesfalls aus für einen ausreichenden Luftaustausch, um zum Beispiel Feuchte (Baden, Duschen, Wäsche, Kochen, Atmen, Leben) abzuführen oder den Co2 Gehalt der Luft zu senken. Man wird also regelmäßig lüften müssen, was im großen Haus mit vielen Fenstern auch irgendwann lästig sein kann. Ohne riskiert man nicht nur schlechte Luft, sondern auch Schimmelbildung.

Bei Besuch der verschiedenen Musterhäuser kamen erste Zweifel auf. In fast allen Musterhäusern war die Luft a) stickig/unangenehm, b) trocken und c) überheizt. Da die Musterhäuser überwiegend mit KWL ausgestattet sind, kamen erste Zweifel auf.

Also habe ich neben viel Recherche im Netz mir auch einen Co2, Luftfeuchtigkeit und Temperatur Datenlogger zugelegt. Einen guten Hygrometer habe ich schon seit zig Jahren, weil ich mal im klimatisierten Büro Probleme mit Nase und Augen hatte. Luftfeuchte in dem Büro 10-15%!

Das Ding also in der Mietwohnung getestet. Das Haus ist etwa 2000 gebaut worden und schon relativ dicht, das wusste ich. Aber die Co2 Messung hat mich dann doch überrascht und ich lüfte seitdem tatsächlich öfter. Bei offenen Fenstern und Stoßlüftung geht der Co2 Gehalt auf unter 400ppm. Schliesse ich die Fenster dauert es keine 10-15 min. und der Co2 Gehalt geht auf 1000-1500ppm. Die Werte sind gerade noch ok, aber man nimmt das schon nicht mehr als frische Luft wahr. Im kleinen Schlafzimmer wird es bei geschlossenem Fenster schnell stickig, deshalb schlafe ich min. immer mit offener Türe. Als Experiment habe ich mal eine Nacht zu Zweit im geschlossenen Schlafzimmer verbracht… 2500-3000ppm und tatsächlich schlecht geschlafen.

Dagegen im Haus meiner Mutter (renovierter Altbau) werden auch bei geschlossenen Fenstern keine 1000ppm erreicht.

Im Moment ist der Logger ausgeliehen an einen Kollegen mit Hoval Homevent 250 im Neubau (danke Thomas!). Er hat sehr gute Co2 und Luftfeuchte Werte bei geschlossenen Fenstern. Sehr gut. Außerdem gibt es in Wuppertal ein Musterhaus mit Co2 Messgeräten. Co2 dort weit unter 500ppm. Werde den Datenlogger auch noch in ein paar Musterhäuser mitnehmen.

Fazit: Die Musterhäuser sind in aller Regel vollkommen überheizt (ich frag mich warum), es laufen ständig viele Leute drin rum und sie scheinen in der Regel schlecht eingestellt zu sein. Aber bei manchen Musterhäusern passt es und die Werte von meinem Kollegen sprechen auch dafür, dass das Gros der Musterhäuser nicht maßgeblich sein dürfte. Man erreicht mit einer KWL sehr gute Co2 Werte und hat damit immer frische sauerstoffreiche Luft, wenn richtig eingestellt.

Das zweite nicht zu unterschätzende Thema ist die Luftfeuchtigkeit. Viele Foreneinträge sind Hilferufe mit dem Titel: „Hilfe, ich hab mit KWL extrem trockene Luft im Winter“ oder ähnlicht. Das führt nicht nur zu unschönen Fugen im Parkett und tut auch Holzmöbeln nicht gut…sondern auch meinen heiligen Gitarren(!)….achja und nebenbei ist das auch weder angenehm noch gesund.

Im Winter ist die kalte Aussenluft sehr trocken und man hat das Problem der zu trockenen Luft. Im Sommer ist die Aussenluft sehr feucht und man hat das gegenteilige Problem. Das ganze ist natürlich wetterabhängig mal schlimmer und mal weniger schlimm.  Durch die KWL wird im Sommer viel feuchte Luft ins Haus transportiert. Im Winter umgekehrt die trockene Aussenluft nach innen. Dazu kommt, dass Feuchtigkeit vom Duschen, Baden, Kochen, etc. abgeführt wird (eigentlich ein gewollter Effekt, vor allem im Sommer).

Wie kann ich der trockenen Luft im Winter und der feuchten Luft im Sommer entgegen wirken? Denn beides möchte ich nicht.

Feuchterückgewinnung in der KWL

Und das werden wir auf jeden Fall umsetzen. Eine KWL mit Feuchterückgewinnung. Hier gibt es mehrere Ansätze. Die wohl effektivste Feuchterückgewinnung haben KWL mit Rotationswärmetauscher. Wenn man sich das Funktionsprinzip anschaut ist das auch naheliegend, dass diese besser funktioniert. Ein anderes Prinzip ist ein sogenannter Entalpietauscher. Ich gehe hier nicht auf die Funktionsweise ein, da gibt es wirklich genug im Internet zu lesen. Die Feuchterückgewinnung mit Entalpietauscher ist nicht ganz so effektiv, aber überwiegend scheinen die Besitzer zufrieden zu sein. Also ausreichende Feuchterückgewinnung auch hier. Aber er hat einen großen Vorteil: Weniger bewegliche Teile! Wo sich nichts bewegt geht auch weniger kaputt und der Stromverbrauch ist in der Regel etwas niedriger und die Wärmerückgewinnung etwas besser.

Meine momentanen Favoriten sind:

Hoval Homevent FR250 bzw. eher die neue FR300. Rotationswärmetauscher. Gute Werte bei WRG und sehr gute Feuchterückgewinnung. Dafür ein paar Berichte, wo der Rotationswärmetauscher irgendwann angefangen hat lauter zu werden. Dies wird von Hoval in der Regel auf Garantie behoben. Aber irgendwann ist die rum. Bei anderen läuft sie wohl jahrelang problemlos.

Paul Novus 300(F). Entalpietauscher. Sehr gute Werte im Stromverbrauch und Wärmerückgewinnung. Überwiegend sehr zufriedene Kunden im Netz. Noch nichts an Problemen gefunden. Muss da aber noch mal genauer recherchieren. Dazu gut 1000€ günstiger, als die Hoval.

Zehnder Comfoair. Entalpietauscher. Auch nett, muss ich auch noch etwas mehr recherchieren.

Eine gute Übersicht gibt es übrigens unter http://passiv.de/komponentendatenbank/de-DE.

Sowohl Entalpietauscher, als auch Rotationswärmetauscher sorgen dafür, dass zu feuchte Luft im Sommer und zu trockene im Winter verhindert wird.

Erdwärmetauscher

Beim EWT wird die Zuluft über ein langes Ansaugrohr durch das Erdreich geleitet. Das hat zwei Effekte, die Luft wird im Sommer im kühlen Erdreich abgekühlt und im Winter vorgewärmt. Das verhindert außerdem ein Vereisen der KWL bei sehr kalten Aussentemperaturen. Im Winter wird dadurch also noch mal Energie gespart und im Sommer hat man einen Kühl Effekt. In modernen gedämmten Häusern ist die Hitze im Sommer auch fast das größere Problem, als Kälte im Winter.

Auf der Negativseite gibt es ein paar hygienische Bedenken. Das Rohr ist lang, es liegt im Erdreich und man kann es schlecht reinige. Es muß perfekt und mit leichter Neigung verlegt sein, sonst kann sich stehendes Wasser bilden.

Wenn man mit Keller baut und mit ein bisschen Eigenleistung ist es eine recht günstige Lösung.

Solewärmetauscher

Ein Kältemittel wird im Erdreich gekühlt bzw. im Winter aufgeheizt und mit einer Mini Wärmepumpe wird dadurch die Luft der KWL gekühlt bzw. aufgeheizt. Vorteil gegenüber dem EWT ist dass es hygienisch absolut unbedenklich ist. Dafür höhere Investitionskosten und die Wärmepumpe braucht Strom.

Luftbrunnen

Die Luft wird durch das Erdreich angesaugt. Effekte sind die gleichen, wie beim EWT, aber es gibt noch ein paar zusätzliche positive Aspekte. Die Luft wird durch das Erdreich gereinigt und im Sommer enthält das Erdreich weniger und im Winter mehr Feuchtigkeit, als die Aussenluft. Das bedeutet, dass die Luft im Winter im Luftbrunnen be- und im Sommer entfeuchtet wird.

Sehr gute Infos dazu unter: http://www.bosy-online.de/luftbrunnen.htm

Leider finde ich sehr wenig Erfahrungsberichte dazu und frage mich, warum das nicht viel verbreiteter ist. Wenn da jemand was weiß raus damit.

Volumenstrom verringern

Wenn im Winter die Luft zu trocken wird, kann man einfach den Volumenstrom der KWL verringern. D.h. die KWL auf kleinerer Stufe laufen lassen. Dadurch wird weniger trockene Luft zu- und weniger feuchte abgeführt. Aber auch der Co2 Austausch ist natürlich verringert. Viele lassen anscheinend ihre Lüftung im Winter auf zu hoher Stufe laufen.

 

Eine Feuchterückgewinnung wird es bei uns auf jeden Fall geben. Momentan leichte Tendenz zum Entalpietauscher (z.B. oben genannte Paul).
EWT und Sole WT sind eigentlich raus. EWT hat die hygiene Bedenken. Und beiden gemeinsam ist die Frage, ob Kosten/Nutzen Verhältnis zu rechtfertigen sind. Das verhindern des Vereisens ist der für mich größte Vorteil. Aber KWL mit Feuchterückgewinnung neigen viel später zum vereisen und in unseren Breitengeraden sollte das passen. Kühleffekt im Sommer ist auch nett. Aber da Luft ein sehr schlechter Wärmeträger ist, ist der Effekt nicht riesig und durch die recht effiziente Wärmerückgewinnung der KWL ist die Energieeinsparung im Winter auch nicht berauschend. Luftbrunnen finde ich nach, wie vor interessant. Die zusätzliche Be- bzw. Entfeuchtung und Reinigung der Luft sind ein netter Zusatzeffekt. Bei viel Eigenleistung halten sich die Kosten in Grenzen. Der kleine Kühleffekt zusammen mit einer Wärmepumpe, die auch kühlen kann, könnte schon einen Effekt im Sommer haben. Mir fehlen noch ein paar Erfahrungsberichte und mögliche Nachteile. Wenn jemand etwas dazu zu sagen hat: Kommentar, bitte! 🙂