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Warmwasserzirkulation

Eigentlich steht für mich fest, dass ich keine Warmwasserzirkulation möchte. Dem Komfortgewinn durch ständig warmes Wasser steht ein nicht unerheblicher und von vielen unterschätzter hoher Energieverbrauch entgegen.

Bei unserem Grundriss sind alle Zapfstellen übereinander. Bäder und Küche liegen alle übereinander an der gleichen Ecke des Hauses. Also sind sehr kurze Leitungswege möglich. Meine Idee war, sternförmig möglichst dünne (10-12mm) Leitungen zu den Zapfstellen und zu Dusche/Badewanne 16mm Leitungen. Dadurch ergeben sich maximal kurze Leitungswege und ein minimaler Wassermehrverbrauch und es dauert kaum länger bis warmes Wasser an der Zapfstelle ist. Nachteil der Geschichte ist, dass bei selten benutzten Zapfstellen, z.B. im Gästeduschbad das Wasser lange in der Leitung steht (stagniert). Die aktuelle Trinkwasserverordnung gibt vor, dass eine Ring- oder Reihengeschaltete Leitung mit Durchschleifverfahren für die einzelnen Zapfstellen vorzusehen ist.

Selbst damit sollten bei uns kurze Leitungswege und weniger als 3l Wasser in den Leitungen zur am weitest entfernten Zapfstelle möglich sein. Der Komfortverlust ist damit praktisch kaum vorhanden. Das Argument der Wasserverschwendung zählt bei uns in Deutschland nicht. Genau genommen verbrauchen wir durch Sparspülern am Klo, etc. deutlich weniger Wasser, als für die Abwasserkanäle vorgesehen ist. Dadurch müssen diese regelmässig mit großen Wassermengen frei gespült werden. Wassermangel haben wir in Deutschland auch nicht. Dennoch bin ich natürlich kein Freund von Wasserverschwendung. Aber ich wasche mir z.B. die Hände eh nur mit kaltem Wasser und Dusche überwiegend. Die Energieverschwendung einer Warmwasserzirkulation hat definitiv den größeren ökologischen Fußabdruck.

Bei Weberhaus würde die Vortex BWO 155 SL Pumpe verbaut werden. Diese hat einen Selbstlerneffekt und soll die Nutzerzeiten lernen. Das funktioniert so intelligent, dass diese Pumpe die ersten zwei Wochen fast durchgehend taktet und in dieser Zeit das Nutzerverhalten lernen soll. Mal davon abgesehen, dass bei uns keine festen Zeiten zum Duschen/Händewaschen spülen da sind, funktioniert das wohl in der Praxis auch nur sehr mässig. Im Internet finden sich zahlreiche Berichte von Pumpen die trotz ausreichender Lernphase das Frischwasser im Speicher über Nacht um viele Grade abkühlen und Energie verschwenden oder bei anderen willkürlich zu takten scheinen. Ein kurzer Stromausfall und die Lernzeit beginnt von vorne. Wieder 2 Wochen Energieverschwendung. So ein Teil kommt mir auf gar keinen Fall ins Haus.

Wenn der Haushersteller darauf besteht eine Zirkulationspumpe zu verbauen, dann soll er eine simple Pumpe verbauen. Von mir aus mit programmierbarem Timer. Diese kann ich dann einfach abschalten oder was ich dann wohl auch probieren würde, wären Bewegungsmelder in den Bädern, welche die Pumpe für z.B. eine Minute laufen lassen, sobald jemand das Bad betritt. Damit werden die unnötigen Laufzeiten auf ein Minimum reduziert.

Wen das Thema interessiert, der sollte mal nach dem Energieverbrauch der Warmwasserzirkulation im Netz suchen. Bei Altbauten mit nicht gedämmter Warmwasserleitung kann das einen erheblichen Anteil an den Gesamtheizkosten ausmachen! Selbst im modernen Neubau mit voll gedämmter Warmwasserleitung ist der Energieverlust nicht zu unterschätzen. Klar, die Wärme bleibt innerhalb des Hauses. Trotzdem gibt es nicht gewünschte Verluste.

Also bei uns entweder gar nicht. Oder abschaltbar und dann mit Bewegungsmelder im Bad. Für eine Zeitsteuerung brauchen wir zu unregelmässig Warmwasser. Selbstlernende kommen nicht in Frage.