Weiße Wanne oder keine weiße Wanne, das ist hier die Frage. Dieses Zitat aus meinem Philosophiebuch ist nicht so einfach zu beantworten.
Die ewmg sagt es wäre absolut nicht nötig. Das Grundwasser ist 15m unter dem Baugrund. Im Bebauungsplan steht aber eindeutig, dass der Grundwasserspiegel durch die Sümpfungsmaßnahmen für den Tagebau abgesenkt sind und nach Beendigung der Maßnahmen wieder ansteigen kann. Will die Stadt sich hier nur absichern? Ewmg behauptet, dass dort kein Keller mit weißer Wanne gebaut wurde. Es stehen dort sogar Tiefgaragen und die haben auch keine Probleme.
Dazu kommt, dass auf den Grundstücken zur Zeit das Wasser steht. Teilweise bilden sich ganze Seen, weil das Wasser nicht abfliessen kann. Vermutlich ein sehr lehmiger und dichter Boden. Nicht unwahrscheinlich, dass ich noch Drainagen oder ähnliches machen lassen muß, damit später nicht das Wasser im Garten steht. Ein Baugrundgutachten dürfte hier nähere Aufschlüsse geben.
Da die ewmg mir auch das Grundstück verkaufen möchte, will ich mich auf diese Aussage alleine jedoch nicht verlassen. Also habe ich mal ein paar Kellerbauer recherchiert, die dort bereits Keller gebaut haben und die mal angerufen. Was soll ich sagen? Fragste drei Kellerbauer, bekommste drei gegensätzliche Aussagen:
Kellerbauer 1 würde dort nie ohne weiße Wanne bauen.
Kellerbauer 2 würde eine leichte Abdichtung gegen Sickerwasser machen.Kellerbauer 3 sagt, alles unnötig und folgt damit der Aussage der ewmg.
Ein Kellerbauer verdient natürlich an einer weißen Wanne. D.h. so ganz unabhängig sind die Aussagen vielleicht auch nicht. Also genauso schlau, wie vorher…
Also mal eben schnell das Bauamt der Stadt Mönchengladbach anrufen und ein paar Fragen stellen. Und die untere Wasserbehörde, um die historischen Höchstgrundwasserstände zu erfragen. Mal eben schnell versuche ich das jetzt seit 2 Wochen! Zu den sehr kurzen Öffnungszeiten des Bauamts geht niemand ans Telefon oder es ist Dauerbesetzt (lästiger Hörer daneben gelegt?).
Bei der unteren Wasserbehörde erreiche ich problemlos jemanden. […]“Da kann Ihnen unsere Geologin weiter helfen, ich stelle durch.“[…]. Super…dachte ich. […]“Die Geologin geht nicht ans Telefon, die Durchwahl lautet…[…]“. Super, denke ich. Geologin geht natürlich auch nie ans Telefon oder es ist besetzt, aber immerhin immer nur kurz. Vermutlich andere Verzweifelte, die versuchen anzurufen. Mittlerweile weiß ich, dass die Geologin nur Teilzeit arbeitet und rufe an den Tagen an denen sie arbeiten soll mittlerweile im 30 min. takt an. Nichts.
Vor einer Woche mal zwei Emails an die Stadt geschrieben, weil ich niemanden erreiche. Beim Bauamt einen Anrufbeantworter gefunden und drauf gesprochen mit der Bitte um Rückruf. Nichts.
Und nu? Hin fahren kann ich mir komplett sparen, wenn schon niemand ans Telefon geht, stehe ich da vermutlich nur vor verschlossenen Türen.
Angebote für Bodengutachten habe ich mir jetzt verschiedene geholt und werde kurzfristig den Auftrag vergeben. Hier gibt es auch deutliche Preisunterschiede. Das günstigste hat drei Bohrungen für 900€ und das teuerste 2 Bohrungen für 1200€. Keine Ahnung, was es da für Qualitätsunterschiede geben kann. Leistungsbeschreibungen sind sehr ähnlich.
Wenn ich dann noch die Grundwasserstände von der Geologin habe, kann ich eine Entscheidung treffen. Für immer keine Sorgen, dafür einen WU Beton und weiße Wanne gegen drückendes Grundwasser und ca. 5.000€ investiert oder das Geld sparen und das Risiko eingehen. Im schlimmsten Fall kann das am Ende deutlich teurer werden. Will also gut überlegt sein. Dazwischen gibt es noch eine Ausführung mit Abdichtung gegen Sickerwasser.