Für das Klettertraining wollte ich unbedingt ein Campusboard haben. Gut es gibt noch zig andere und wichtigere Baustellen am Haus. Aber frei nach dem Motto „Haben, nicht brauchen!“ habe ich das Projekt mal vorgezogen.
Der überwiegende Teil der Leser werden wohl keine Kletterer sein. Deshalb hier mal ein Video zur Erklärung, was es mit einem Campusboard auf sich hat:
Das Material habe ich fast ausschliesslich im Hornbach bekommen. Sägerauhe Kieferbalken sind günstig und mehr als stabil genug. Die Balken im Sichtbereich habe ich glatt geschliffen.
Erst habe ich die Balken auf Länge gesägt und mit 15 Grad schräg abgeschnitten. Das Board soll 15 Grad überhängend sein und exakt 150cm hoch.
Dann habe ich erst die tragenden Balken an der Decke und Wand mit großen Dübeln und Stockschrauben fest geschraubt. Die Löcher habe ich etwas größer gebohrt, als für die Stockschrauben nötig. Man (oder zumindest ich) kann nicht absolut exakt in Beton bohren und wenn das Bohrloch einen mm verrutscht, kann ich das so ausgleichen. Dann mit großem Forstnerbohrer die Löcher ausreichend tief für eine Mutter und Unterlegscheibe vergrößert. Die Löcher müssen groß genug sein, dass eine Nuss zum Anziehen der Schrauben rein passt.
Dann alles mit Metallwinkeln verbunden und fertig ist die Unterkonstruktion.
Hier sieht man, dass ich den unteren Querbalken der Länge nach ebenfalls mit 15 Grad schräg abgeschnitten habe. So kann ich die MDF Platten nachher bis unten runter ziehen und der Balken ist nicht sichtbar.
Darauf kommen 2x 19mm MDF Platten. Eine war mir zu heikel, da ich mit dem gesamten Körpergewicht und dynamischen Zügen (also einem vielfachen des Körpergewichts) an den Leisten hängen werde. Und weil ich ein bisschen dick bin, hätte ich bei einer Lage MDF Sorge gehabt, dass die angeschraubten Leisten rausbrechen könnten.
Die MDF Platten habe ich im Baumarkt auf ein handliches Mass und wenige cm zu groß schneiden lassen. a) Weil ich mich nicht darauf verlasse, dass im Baumarkt so exakt geschnitten wird, wie ich es möchte und b) weil ich wegen der Schräge die oberen Platten ebenfalls mit 15 Grad längs schneiden muss, damit ich ohne Lücke bis unter die Kellerdecke bauen kann. So passen die Platten problemlos in den Kofferraum.
Ich habe anscheinend gut gerechnet. Ich komme auf exakt 1501mm und habe oben exakt den 1mm Spalt, den ich mir gewünscht habe. Die letzte obere Platte habe ich leider nicht ganz exakt gerade angeschraubt. War ein bisschen frickelig alleine mit Leiter die Platte, Schraube und Akkuschrauber halten. Bleibt aber so. Sieht man später nicht mehr.
Die ersten großen Campusleisten.
Und alle Großen und die Hälfte der Kleinen Leisten sind dran.
Ich hatte tatsächlich überlegt, ob ich Kleine und Mittlere Leisten nehmen soll. Oder Große und Mittlere. Hatte Sorge, dass ich die Großen schnell langweilig finde. Dem ist nicht so. Irgendwie sind die Metolius Leisten ganz schön hart zu halten. Viel schwerer, als die bei uns in der Boulderhalle. Die Großen werden mich noch lange auslasten. Die Kleinen habe ich dann gar nicht zu Ende montiert, weil das Board noch weiß lackiert wird.
Die beiden Stützbalken unten werde ich wohl noch entfernen. Die ganze Konstruktion verteilt das Gewicht so gut an Decke und Wand, dass ich die Stützbalken nicht brauche. Stattdessen werde ich die Streben vom Board an die hintere Wand noch mit zwei Dübeln an der Wand befestigen und die ganze Konstruktion ist dann frei schwebend. Sieht dann einfach noch sauberer aus.
Unten kommt noch ein Boden mit Klappe rein und dann habe ich dahinter noch ein wenig Stauraum für Krempel, den man selten braucht.
Genügend Kraft ist ein Zustand, den es nicht gibt! (c) Wolfgang Güllich