Seit ein paar Wochen schon ist unsere Holzterrasse jetzt fast fertig. Es gab zwei Zwangspausen, weil Lieferungen nicht gekommen sind aber im großen und ganzen sind wir jetzt durch.
Die Terrasse wird nach Süden und Westen noch einen Meter verlängert. Dafür müssen aber vorher die Lichthöfe fertig gemacht werden und noch ein wenig mehr RCL aufgeschüttet werden.
Zur Holzterrasse gab es viele Fragen. Hier endlich die Antworten (sorry für die Verzögerung).
Das FSC zertifizierte Cumaru Holz haben wir von http://holzhandel-deutschland.de. Können wir sehr empfehlen. Von dort haben wir auch die SPAX Terrassenschrauben Sets und die SPAX Air Abstandhalter. Insgesamt sind jetzt etwas weniger als 1.500 SPAX Terrassenschrauben verbaut. Jedes Loch im Hartholz muss vorgebohrt und das Bohrloch abgesenkt werden. Dafür habe ich den Stufenbohrer von SPAX benutzt.
Das RCL für die Terrasse wurde von unserem Tiefbauer gut verdichtet mit der großen Rüttelmaschine, die auch das ganze Haus zum Beben bringt. Mehrfach ist er rüber. Jetzt habe ich mehrere Meinungen gehört von „Ohne tiefe Betonfundamente geht es nicht“ bis zu „hätte man gar nicht verdichten müssen, da setzt sich selbst bei Frost nichts“. Alles Meinungen von „Fachleuten/Gartenbauern/Tiefbauern“. Ich vertraue hier unserem tollen Tiefbauer Herrn Anders. Er sagt, das ist so hoch verdichtet, da setzt sich gar nichts. Er hat bisher immer super Arbeit geleistet und noch immer recht gehabt. Also habe ich mich entschieden, den Terrassenaufbau ohne Betonfundamente zu machen.
Direkt auf das RCL haben wir ein Unkrautvlies gelegt, nachdem wir alles Unkraut aus dem Terrassenbereich entfernt haben. Auf das Vlies kommt eine Split Schicht verteilt, um die Beton-Terrassenplatten eben ausrichten zu können. Den Split hat Herr Anders spontan einen Tag nach Anruf vor dem Haus abgeladen. Vielen Dank dafür!
Auf dem Split kann man dann die Betonplatten verteilen und ausrichten. Ich habe alle 40cm eine Platte. Insgesamt 250 Platten. Diese habe ich mir vom Hornbach liefern lassen und mit der Schubkarre von Andiiiiih, weltbester Nachbar, zur Terrasse gefahren.
Das Vlies habe ich mit einem Gartenrechen/harke schön glatt gestrichen. Hatte etwas von einem ZEN Garten. Das erleichtert das ausrichten der Platten.
Von den Zwischenschritten habe ich in meiner Arbeitswut keine Fotos gemacht. Das verteilen und vor allem das Ausrichten der Platten in die Waage ist schon ziemlich nervig. Iris hat noch ein wenig geholfen und so ging die Arbeit dann auch rum.
Auf die Platten kommen dann Terrassenlager von Eurotec bezogen bei Parkett-Werk/Pflege-Profi. Die Kosten für die Lager summieren sich zwar schnell auf. Aber meiner Meinung nach sind sie ihr Geld absolut wert.
Parkett-Werk bzw. Pflege-Profi muss ich hier nochmal ausdrücklich loben. Eine eilige Nachbestellung der Lager in einer anderen Größe (hab mich verschätzt) war am nächsten Tag da! Jedes Lager zu viel wurde anstandslos zurück genommen. Top!
Das Ausrichten der Höhe der Unterkonstruktion geht so sehr leicht von statten. Hierfür habe ich eine 3m Richtlatte/Wasserwaage genommen. Ich hab dann immer die äußeren Unterkonstruktionen unter der Richtlatte auf die für das Gefälle nötige Höhe und in Waage ausgerichtet und die dazwischen erstmal runter gedreht. Ist die Höhe der äußeren gefunden, müssen nur noch die dazwischen bis an die Richtlatte hoch gedreht werden. In der Theorie einfach, in der Praxis durch teilweise stark gebogene Unterkonstruktion nicht ganz so einfach und es sind mehrere Durchgänge nötig und die Unterkonstruktion muss durch Körpergewicht oder Betonplatten beschwert werden, Auch sind dann anschließend erstmal viele Lager in der Luft. Vom Gewicht der Terrasse werden diese dann später runter gedrückt bzw. die krummen Latten werden mit der Zeit ausgerichtet. Hat mir nicht gefallen, aber dann doch sehr gut geklappt.
Die Unterkonstruktion wird mit den Lagern verschraubt. Hier muss ebenfalls vorgebohrt werden. Hat man das hinter sich und alles ist perfekt ausgerichtet, geht es endlich an die Dielen. Fensterbänke möchten ausgeschnitten und die Dielen richtig abgelängt werden. Anschliessend noch Hirnholzschutz auf die Dielen und die Dielen das erste mal und von allen Seiten ölen. Das Ölen hat größtenteils Iris übernommen. Mit breitem Pinseln und auf zwei Böcken geht das zwar recht flott. Aber wenn man das auch noch selber macht, dauert es doppelt so lange. Auch das Verteilen der Platten, etc. geht zu zweit einfach schneller von der Hand und ist unterhaltsamer.
Dann werden die SPAX Air Abstandhalter zwischen Unterkonstruktion und Diele verteilt. Die erste zugeschnittene Diele parallel zum Haus ausgerichtet, fixiert und dann die Löcher vorgebohrt. Am Anfang habe ich NICHT die Löcher markiert. Nur mit einem SPAX Air immer die exakte Entfernung zum Rand ermittelt und dann gebohrt. Die Position quer zur Unterkonstruktion habe ich dann nur mit Augenmaß gemacht. Aber selbst kleinste Abweichungen im mm Bereich sieht man hier. Iris stört das gar nicht…mich schon…also habe ich nachher die Position immer vorher angezeichnet.
Tipp zum Vorbohren: Mit viel Drehzahl und wenig Druck vorsichtig anbohren. Sobald der Bohrer im Holz ist kann man den Druck erhöhen, um schneller zu sein. Durch das vorsichtige Anbohren werden Risse im Holz vermieden.
An jedem Übergang zwischen zwei Dielen sollte man eine Unterkonstruktion haben, wo man die Enden vorsichtig anschrauben kann (Achtung Rissgefahr). Habe ich am ersten Übergang nicht gemacht und es sieht doof aus. Werde jetzt von unten noch eine Unterkonstruktion hoch ziehen und nachträglich fixieren. Wird fummelig, aber gehen.
Ein bisschen Sorge hatte ich, dass ich auf der Nordseite vom Erker, wo ich zum Haus hin verlegt habe nicht parallel zum Haus komme. Aber passt ziemlich genau. Bin selber überrascht. Auch der Abschluss an der Garage war nicht ganz einfach. Habe ich dann mit der Tauchsäge soweit es geht gemacht und den Rest von Hand mit dem Fuchsschwanz.
Ich hab noch keine Fotos vom aktuellen Stand. Aber das fast fertige Ergebnis könnt ihr unten sehen. Auch ein Problem war der zu tiefe Lichtschacht. Da hat der Kellerbauer seinen einzigen Fehler gemacht. Der MEA Norm Lichtschacht kann in der Höhe verstellt werden. Die falsche Höhe habe ich leider selber auch nicht bemerkt (bevor aufgeschüttet war) und wieder ausgraben ist keine Option. Der MEA Aufsatz passt um 2cm nicht und ich müsste die Holzverschalung ausschneiden inkl. Insektengitter für die Hinterlüftung. Also neuer Plan. Lichtschacht bleibt tief und auf die Terrasse kommt noch ein weiteres Gitter. Nicht optimal, aber muss dann so sein.
Besonders stolz bin ich auf die schön gerade ausgeschnittenen Fensterbänke, etc. Wurden auch vom Terrassenbauer gegenüber ausgiebig gelobt: „Bekomme ich selber nicht so gut hin!“. Hah! Hört man doch gerne. Für die Fallrohre muss ich mir noch eine schönere Lösung ausdenken.
Danach nochmal geölt. Wir ölen jetzt noch den rechten Bereich und müssen die letzten zwei Bretter am Lichtschacht noch ausschneiden, dann steht diese Baustelle erstmal still, bis der Rest aufgeschüttet ist und ggfs. der Gartenteich ausgehoben und vorbereitet ist. Wenn wir uns dazu durchringen einen zu machen, soll dieser bis an die Terrasse angrenzen. Dann kann man sich auf den Terrassenrand setzen und die Füße ins Wasser halten. Mal gucken, ob der Teich finanziell Priorität bekommt. Wenn, dann sollten wir ihn jetzt machen, damit kein Bagger mehr in den Garten muss.
Geputzt ist die Terrasse übrigens auch recht schnell. Reichlich Wasser und ein Besen, überall einmal drüber und weg ist der Dreck.
Ist schon toll, dass wir jetzt Barfuss raus können. Ist ein tolles Laufgefühl. Fühlt sich sehr angenehm an. Es wippt nichts, alles schön fest. Man bringt nicht ständig allen Dreck von draussen mit rein und tagsüber mit Laptop auf der Terrasse arbeiten oder Abends mit einem Bierchen den Tag ausklingen lassen…hat schon was… 🙂 Das Holz gefällt uns sehr sehr gut. Ein paar Kleinigkeiten würde ich beim nächsten mal vielleicht anders angehen, aber im großen und ganzen sind wir sehr zufrieden.