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Feierabend im Hellen…?!

Nanu? Wir verlassen die Baustelle im Hellen? Was ist denn da los? Gestern haben wir noch mit Handylicht in der stockdusteren Baugrube weiter gearbeitet. Etwa fertig? Leider nicht. Uns geht die Dämmung aus, obwohl wir fast allen Verschnitt wieder verwendet haben. Der Grund ist, dass ich beim Berechnen der Menge nicht gewusst habe, dass der Sockel gute 20cm dicker ist, als der Rest und da dieser mit ganzen Platten (man gönnt sich ja sonst nichts) gedämmt ist, fehlt es uns jetzt oben in der letzten Reihe. Auch habe ich nicht bedacht, dass wir den Verschnitt der obersten Platten NICHT wieder verwenden können. Witzigerweise habe ich die ganze Zeit Sorge gehabt, dass uns der Bitumenkleber ausgeht. Wenn man ordentlich vollflächig verklebt geht gut Kleber weg. Aber wir haben jetzt für den Rest noch 1 1/4 Eimer übrig. Das sollte gut hinkommen.

Ärgerlich ist, dass ich jetzt eine kleine Menge Dämmung nachbestellen muss und den Styroschneider noch mal leihen muss. Dann wäre ich bei 100-120€ Leihgebühr. Da wäre ein Gebrauchtkauf und anschließender Verkauf deutlich günstiger/kostenneutral drin gewesen. Hinterher, weiß man bekanntlich immer mehr. Aber so hat man keinen Stress mit Verkaufen.

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Sockel größer, als der Rest und mit ganzen Platten gedämmt.

Aber das wichtigste war, dass wir die vorletzte Reihe komplett verlegt haben. Denn so kann schon angeschüttet werden und wir haben keinen riesigen Zeitdruck weitere Dämmplatten zu kaufen.

Mit dem Wetter hatten wir dieses Wochenende auch total Glück. Trocken und sogar teilweise sonnig. War doch angenehmer, als durchnässt und frierend vom Dauerregen im Sturm.

Viel Zeit haben wir heute damit verbracht Tetris zu spielen anstatt zu arbeiten. Von oben wirft irgendwer Klötze von der Decke und man dreht diese dann so lange, bis sie in die Lücken passen, die MB Effizienzkeller uns hinterlassen hat. Hab sogar einen Vierer geschafft! Hier kommt damit ganz offiziell der erste Kritik Punkt an MB. Man sieht deutlich, dass die Jungs einfach nur nach Hause wollten und die Lichtschächte irgendwie dran geklatscht haben. Die Dämmplatten waren weder besonders gerade, noch scheint irgendwer auf die Anschlüsse an die nächsten Platten gedacht zu haben. So mussten wir einige Falze entfernen und mit teilweise recht kleinen Stücken und viel (teilweise schräg) Schneiden arbeiten. So gründlich vollflächig verklebt, wie bei uns war es auch nicht. Dieter war die ganze Zeit dran: „Lass uns das abreißen und neu machen. Sind nur vier Schrauben.“. Nix, wir brauchen jede Platte und das kostet nur Zeit. Lieber Tetris. Da die Jungs davon ab aber echt hilfsbereit waren und super Arbeit geleistet haben ist das zu verschmerzen.

Tetris: Besonders Spaßige stellen mit Pfeilen markiert

Tetris: Besonders Spaßige stellen mit Pfeilen markiert

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Tetris: Zweites Level

Aber wir haben hier den Highscore gepackt und beide Level durchgespielt.

Am Ende sah das ganze dann so aus:

Alles verlegt, was wir hatten.

Alles verlegt, was wir hatten.

An ein paar Stellen liessen sich Fugen nicht vermeiden. Besonders im Sockelbereich. Den kompletten Sockel mussten wir wieder ausgraben. Die Unwetter und der Regen haben einiges an Schlamm in den Arbeitsraum gespült. Teilweise ist man mit den Stiefeln gute 40cm tief eingesunken im Schlamm und hat die Füße kaum wieder raus bekommen. Dazu kommt, dass man eigentlich keinen Platz für den „Abraum“ hat. Also immer von Links nach Rechts und dann wieder von Rechts nach Links. Spaß!!! Noooot!!!
Das und den Voranstrich des Sockels habe ich Freitag bis Nachmittags fast komplett im Alleingang geschafft, bevor Iris und Dieter dann zeitgleich aufgeschlagen sind. Iris hat dann die letzten Meter geschaufelt und schnell war der Sockel zu Ende gedämmt. Nach dem Schaufeln weißte, was de jetan has.

Aber weder der Boden ist dann absolut eben, noch ist es der Sockel. Mal ist er fast bündig mit den Dämmplatten, mal steht er fast 2cm über. Auch die Wände sind an einigen Stellen nicht absolut eben und so kann man sich nur aussuchen, auf welcher Seite man die Fugen hat. Vom Sockel abgesehen haben wir aber wirklich sehr exakt verlegt und haben kaum eine Fuge größer, als 1mm und natürlich keine Fugen übereinander, sondern immer schön versetzt.

Was ich auch wieder deutlich gemerkt habe: Alleine kann man noch so schnell arbeiten. Man ist DEUTLICH langsamer als schon zu zweit. Alleine das ständige aus der Baugrube raus, schneiden, in die Baugrube rein, Werkzeug vergessen…aus der Baugrube raus…

Dort wo es sich nicht vermeiden ließ musste dann der gute PU Schaum aushelfen. Den kompletten Sockel haben wir dann tatsächlich mit 2mm – 2cm dicken Streifen Dämmplattenverschnitt ausgestopft und dann noch großzügig mit Bitumenkleber abgedichtet, damit dort kein Wasser hinter laufen kann. Zeigt mir mal den Bautrupp, der so penibel vorgeht.

Sockelabdichtung mit Bitumenkleber

Sockelabdichtung mit Bitumenkleber

Einmal rundum den Sockel gebückt abdichten geht auch gut auf den Rücken. Bin halt auch langsam alt.

Das Endergebnis

Das Endergebnis

Wir haben jedes mal morgens angefangen und eigentlich ohne Pause bis zur Dunkelheit durch gewerkelt.

Fazit der Kellerarbeiten:

  • Meine Staffelei war eine unglaubliche Hilfe
  • Mein Bruder war eine unglaubliche Hilfe
  • Iris natürlich auch
  • Bitumenkleber ist ein Teufelszeug
  • Für das eigene Haus dämmen macht Spaß
  • Man wird SAUDRECKIG
  • Unser Keller ist jetzt mega gedämmt
  • Würden wir wieder selber machen
  • Die nagelneuen Gummistiefel sind unverzichtbar!!!
  • Unserer zwei Mann und ein Frau und ein Hund Bautrupp hat super gearbeitet
  • Der Hund/Bauherrin passt auf und kontrolliert, dass auch jeder arbeitet

Nochmal ein dickes Dankeschön an meinen Brudi, du rockst, Junge!

Aus Jux haben wir zwischendurch noch meine neuste Errungenschaft getestet. Eine TIP 8000 Tauchpumpe mit Flachansaugung bis 2mm (89€). Die haben wir ganz schnell wieder ausgemacht, dass das kleine Ding so einen Schwall Wasser raus haut, hätten wir nicht gedacht. Damit bekommen wir den Keller später in Nullkommanix leer.

Dieter hat morgen frei. Wir werden noch ein paar Durchbrüche und Kleinigkeiten machen und gehen dann tatsächlich mal wieder klettern. Ich war schon fast eine Woche nicht mehr!!!

Erste echte Eigenleistung – Kelleraußenwanddämmung

Am letzten Donnerstag wurde der Keller verfüllt. Ich mußte leider zum Kunden und konnte nicht dabei sein. Aber die Kellerstellung war sicher auch spannender.

Freitag habe ich mir dann nochmal freigenommen. Bin zum Boels und habe den reservierten Styroporschneider abgeholt und direkt danach zur Baustelle. Denn mein Kellerbautrupp macht nur noch die Abschlussarbeiten und wird gegen Mittag die Biege in das wohlverdiente Wochenende machen. Vorher wollte ich mir noch ein paar Kniffe zum Anbringen der Dämmung zeigen lassen, was ich dann auch getan habe. Hier haben die Jungs super geholfen und sich ausreichend Zeit genommen, um zu erklären wie die erste Platte anzubringen und was alles zu beachten ist.

Mit diesen Infos habe ich mich dann erstmal allein mit Farbrolle daran gemacht den Bitumenvoranstrich auf die Wände zu kleistern. Sehr simple Arbeit, wie Zimmer streichen nur muß man nichtmal sonderlich präzise sein. Den ersten Eimer hat mir einer der Monteure mit Wasser gemischt.

Bitumenvoranstrich erste Schicht

Bitumenvoranstrich erste Schicht

Sieht irgendwie ganz ok aus. Und ist sicher auch ausreichend. Aber da ist noch so viel Voranstrich da…also eigene Mischung gemacht und nochmal rüber. SCHWARZ muss er sein der Keller, viel hilft schließlich viel!

Bitumenvoranstrich 2te SchichtBitumenvoranstrich 2te Schicht

Die erste Platte haben mir die Monteure von MB Keller gezeigt und befestigt.

Die erste Platte!

Die erste Platte!

Freitag habe ich also den Keller mit Bitumenvoranstrich versehen und alleine die ersten Platten vollflächig verklebt. Hierzu wird jede Platte vollflächig mit einem Zahnspachtel mit 2 Komponenten Bitumenkleber versehen und dann an die Wand angebracht. Ich bin hier sehr sorgfältig vorgegangen und habe die Platten zum einen sehr gleichmässig mit Kleber versehen, mit dem Zahnspachtel ein möglichst senkrecht verteilt und die Platten präzise angebracht. So habe ich fast überall nur minimale Fugen. An einigen Stellen und vor allem an den Enden liessen sich ein paar größere Fugen nicht vermeiden, weil der Keller zwar sehr genau aber eben nicht überall perfekt Gerade war. Diese Fugen werde ich später mit Keilen und Streifen aus dem Verschnitt füllen und ggfs. noch mit PU Schaum oder Bitumenkleber abdichten. Eine punktweise Verklebung der Platten wäre ausreichend, um die Platten an Ort und Stelle zu halten. Nach dem Verfüllen können sich die Platten durch den Erddruck eh nicht bewegen. Die vollflächige Verklebung hat aber einen ganz anderen Hintergrund. Den Platten macht Wasser nichts aus. Stehendes Wasser tut der Dämmwirkung auch keinen Abbruch. Aber wenn Wasser hinter den Platten fließen kann ist die Dämmwirkung deutlich eingeschränkt, denn Wasser ist ein sehr guter Wärmeträger. Die vollflächige Verklebung verhindert dies. Das ist auch der Grund, warum die Fugen der einzelnen Reihen nicht übereinander sein dürfen. Man nimmt immer das abgeschnittene Endstück der letzten Reihe für den Beginn der nächsten und so ergibt sich das von selbst.

Freitag war das Wetter Bombe, Samstag/Sonntag eher mäßig bis schlecht. Deshalb gab es eine ziemliche Schlammschlacht und viel Dreck auf Klamotten und auch auf den Dämmplatten. Auch der Bitumenkleber ist ein Teufelszeug. Klebt überall und man kann noch so aufpassen, man wird zwangsläufig dreckig und hat das Zeug überall an den Klamotten, in den Haaren, irgendwie auch am Hund…
Das Gute ist, wenigstens an den Haaren lässt es sich leicht entfernen. Einfach mit dem Kamm durch und wo der Kamm hängen bleibt feste ziehen und die befallenen Büschel sind raus gerissen…

Freitag und den gesamten Samstag bis ca. 14 Uhr habe ich alleine gewerkelt. Einer der Arbeiter der Nachbarbaustelle hat gefragt, mit wieviel Mann ich die Dämmung mache: „Erstmal mit mir alleine!“. Samstag Nachmittag hat Iris dann geholfen und es ging schon wesentlich schneller. Sonntag kam dann noch mein Bruder dazu und wir haben die Arbeitsabläufe perfektioniert und es ging richtig schnell. Flaschenhals ist derjenige, der die Platten einkleistert. Also muss man sehen, dass dieser durchgehend damit und nur damit beschäftigt ist, während die anderen Platten schneiden, Dämmplatten in die Grube bugsieren, etc. pp.

Sonntag hätten wir zwischendurch fast abgebrochen, weil es gegossen und gestürmt hat. Dann ließ aber zumindest der Regen ein wenig nach und wir haben weiter gemacht.

Und hier die Auflösung des Rätsels aus Erste Eigenleistung. Ich hab mir vorab die einzelnen Arbeitsschritte überlegt, was ich dafür an Werkzeug gebrauchen kann und wie ich mir die Arbeit erleichtern kann. Und ich muß sagen, das Ding hat enorm geholfen. Anfangs war es noch etwas zu hoch, weil ich mir mehr vor dem Bücken Sorgen gemach hatte. Aber lieber so, als zweimal abgeschnitten und immer noch zu kurz. Zwischendurch habe ich dann 15cm an den Füßen abgesägt und jetzt passt die Staffelei perfekt.

Der Künstler bei der Arbeit:

Der Künstler und seine Staffelei

Der Künstler und seine Staffelei

Der Künstler und seine Staffelei

Der Künstler und seine Staffelei

Finde den Fehler. Exakt zweimal bisher haben wir nicht aufgepasst und die Platten von der falschen Seite eingestrichen. Danach darf man dann wieder abkratzen und die richtige Seite neu einstreichen.

Finde den Fehler

Finde den Fehler

Die Dämmplatten müssen in die Baugrube

Die Dämmplatten müssen in die Baugrube

Wir haben Samstag und Sonntag von der Dämmerung bis zum Sonnenuntergang gearbeitet. Unser ehrgeiziges Ziel an diesem Wochenende fertig zu werden haben wir dennoch nicht erreicht. So müssen wir nächstes Wochenende nochmal ran. Fenster, Lichtschächte, Erdungsband und die Kellerdurchbrüche sind diejenigen die richtig Zeit kosten (zumindest mit meinem Perfektionsansprüchen). Überall, wo man einfach Platte an Platte kleben kann ist man schnell. Beim Zuschneiden ist auch kompletter Arbeitsstop für alle weiteren Arbeiten. Denn man benötigt das zugeschnittene Stück, um zum Beispiel das nächste Stück anzeichnen zu können.

Der Styropurschneider von Boels hat mich von Freitag bis Sonntag knappe 50€ gekostet und ist jeden Cent wert. Ein paar Schnitte haben ich und mein Bruder mit dem Fuchsschwanz gemacht (z.B. an von den Monteuren bereits angebrachten Platten der Lichtschächte mussten die Stufenfalze entfernt werden) und das dauert viermal so lange und ist nicht annähernd so präzise, egal wieviel Mühe man sich gibt. Und zumindest mein Bruder kann mit dem Fuchsschwanz umgehen.

Das vorläufige Ergebnis

Das vorläufige Ergebnis

Das vorläufige Ergebnis

Das vorläufige Ergebnis

Und so sieht man am Ende aus. Die Klamotten werde ich nächstes Wochenende noch einmal tragen und danach weg werfen. Ich habe extra uralte Klamotten genommen und das war auch gut so. Ich seh aus, wie der letzte Penner…

Kommentar von Iris (sie ist übrigens ganze 160cm groß…) zu meiner JFokus Konferenz Mütze: „Hahaha, du siehst aus, wie ein dreckiger Gartenzwerg!“. Jo, ziemlicher großer Zwerg.

Großer Zwerg

Großer Zwerg

Der Keller wird auf jeden Fall bombe gedämmt.

Zum Abschluss ein dickes Dankeschön an meinen lieben und kompetenten Bruder für die Hilfe!! Ohne dich wären wir nicht halb so weit und man kann super mit dir zusammen arbeiten. Danke auch an Pia und Andy für die zweite Leiter.